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Sechs Euro das Kilo

Bei Familie Macher ist die Selbstpflücke von Heidelbeeren in vollem Gange. Ob sie für alle Naschkatzen reichen werden?

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Lenz. Am Wochenende ist der Zuspruch besonders groß: In Lenz gibt es jetzt Heidelbeeren zum Selbstpflücken. Familie Macher hat beidseits der Staatsstraße Kulturheidelbeeren als Kübelpflanzen, bei denen man sich zumeist nicht bücken muss. Bei 8000 Quadratmeter Fläche ist auch ein Rangeln um die blauen Beeren quasi ausgeschlossen. Jedes Jahr pflanzen Machers 1000 Sträucher hinzu. „Wir haben eher Angst, dass sie nicht ausreichen“, sagt Monika Macher. Interessenten würden sogar aus Dresden, Königsbrück oder dem Landkreis Elbe-Elster kommen. „Mein erster Kunde dieses Jahr war ein Holländer“, sagt Monika Macher stolz. Manche holen sich die herbsüßen Früchte, wenn sie auf dem Hof Grünschnitt abladen. Viele Kunden haben die Plantage, die es nun schon viele Jahre gibt, auch beim Vorbeifahren entdeckt. So auch Kristin Eilzer, die mit Neffe Johan zum Pflücken gekommen ist. „Es macht Freude und man kann auch mal naschen“, meint Eilzer. Die gesammelten Beeren will sie zu Marmelade verarbeiten

Damit die Früchte schön groß werden, müssen Machers derzeit ordentlich bewässern. Denn auch bei ihnen wirkt sich die Trockenheit aus. „Wir haben eine Tröpfchenbewässerung und müssen noch zusätzlich gießen“, sagt Sohn Danny Macher. Glücklicherweise haben die Lenzer auf ihrer Plantage einen Brunnen. Mit der Qualität sind sie dieses Jahr sehr zufrieden.

Schussgeräusche gegen die Stare

Auch ein Lautsprecher ist installiert, der die Stare vertreibt, die ebenfalls auf Heidelbeeren stehen. Vor allem nachts ist er in Betrieb und neben Vogelgeräuschen sind dann auch schon mal Schüsse zu hören. An den Handel müssen Machers nicht liefern, die Ernte reicht für die Laufkundschaft. Ältere Leute kommen sogar mit einem Klappstühlchen, um bequem zu pflücken. Sie haben mitbekommen, dass die Heidelbeeren dieses Jahr schon zwei Wochen früher reif sind als sonst – wegen der Hitze im April und Mai.

Heidelbeer-Selbstpflücke

Wo? In Lenz links und rechts der Staatsstraße bei der Firma Macher.

Was? Außer Kulturheidelbeeren zum Selbstpflücken gibt es auch Himbeeren, Brombeeren und noch einige Schwarze Johannisbeeren.

Preis? Das Kilo Kulturheidelbeeren kostet sechs Euro. Auch fertig gepflückte Körbe sind im Angebot.

Wie lange? Bis Ende August kann täglich von 8 bis 17 Uhr gepflückt werden, auch am Wochenende.

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Wachsende Nachfrage nach Kulturheidelbeeren wird sogar statistisch bestätigt. Die Großenhainer Pflege ist besonders bekannt dafür. Neben Machers in Lenz baut auch der Spargelhof Schöne in Ponickau die blauen Topffrüchte an und lädt u. a. an der Schlossallee zwischen Boxdorf und Moritzburg in die Erlebnisplantage ein. Dort ist die Selbstpflücke allerdings teurer.

Kulturheidelbeeren stammen von der amerikanischen Heidelbeere ab. Sie sind viel größer als die Blaubeeren, die an niedrigen Sträuchern in heimischen Wäldern wachsen. Kulturheidelbeeren färben auch nicht blau wie die Blaubeeren, denn ihr Farbstoff sitzt nur in der Schale.

Die Machers bieten zeilenweise die Sorten „Patriot“, „Ducke“ oder „Eliot“ an. Die Preise haben sie übrigens nicht verändert, seit sie vor fünf Jahren mit 1000 Heidelbeerpflanzen begannen. „Wir haben die Spezialerde und essen selbst gern Beeren. Da haben wir gedacht, das schmeckt sicher auch anderen“, so Monika Macher. Gedüngt wird übrigens nur mit Kaffeesatz.