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Schuster erschlägt eifersüchtige Frau

Mehr als 60 Leute waren zur Lesung von Henner Kotte gekommen. Viele hatten interessante Ergänzungen.

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© Dietmar Thomas

Hartha. In Hartha hat ein Schumacher seine Frau erschlagen, zerstückelt und im Garten auf Eberts Land (gegenüber von Wreesmann) vergraben. Das Ganze geschah in der August-Bebel-Straße und ist mehr als ein halbes Jahrhundert her. Henner Kotte, Buchautor und Krimi-Stadtführer aus und in Leipzig, recherchierte für sein Buch „Stiefel für den Tod“ in sächsischen Archiven. Seine Ergebnisse und vor allem wie er dazu kam, schilderte er mehr als 60 interessierten Gästen auf der Terrasse der Bibliothek. Obwohl es sich um ein düsteres Thema handelte, war es eine amüsante Veranstaltung, so die Leiterin der Bibliothek Andrea Zenker. Und nicht nur der Autor hatte den Harthaern viel zu erzählen, auch viele Anwesenden konnten sich noch an das Ereignis erinnern. „Eigentlich war noch ein Rundgang bis zum ehemaligen Tatort geplant. Doch das haben wir aufgrund der vielen interessanten Gespräche gar nicht mehr geschafft“, sagte Andrea Zenker.

Der Schuster soll seine Frau im Affekt erschlagen haben, weil sie so eifersüchtig war. Henner Kotte las das Verhör vor, das damals mitgeschrieben wurde. „Es glich einem Krimi“, so Andrea Zenker. Der Schuster leugnete das Verbrechen.

Die Anwesenden stellten sich die Frage, wie der Schuster die Leiche mit dem Handwagen bis zu einem Garten auf Eberts Land gezogen hat? Immerhin musste der Wagen die Sonnenstraße hinauf gezogen werden. Sicher habe der Schuster jemanden gehabt, der ihm beim Transport geholfen habe.

Henner Kotte wurde 1963 in Wolgast geboren, wuchs in Dresden auf und lebt seit 1984 in Leipzig. Er hat ein Germanistikstudium in Leipzig, Moskau, Stuttgart und Dresden absolviert.