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Schuppen am Bahnhof droht einzustürzen

Die Sorge der Räte: Teile des Holzschuppens könnten die Oberleitung beschädigen. Die Gefahr sei offensichtlich.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Zschaitz. Der große Holzschuppen auf dem Gelände des Zschaitzer Bahnhofes wurde bei einem Sturm im Frühjahr stark in Mitleidenschaft gezogen. „Jetzt droht das Gebäude einzustürzen“, sagte Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos). Teile könnten auf die Gleise fallen oder gar die 16-KV-Oberleitung beschädigen. „Die Gefahr ist offensichtlich“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Kerstin Konrad. Hier müsse dringend etwas passieren. Der Bürgermeister hat nach seinen Worten die Eigentümer angeschrieben, aber niemand habe bisher reagiert.

Der DA fragte bei der Pressestelle der Deutschen Bahn AG nach. „Das Gebäude wurde im Januar verkauft. Da der Abstimmungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, ist die Bahn AG der aktuelle Eigentümer“, so Holger Auferkamp von der Pressestelle der Deutschen Bahn AG. Man wolle sich das Gebäude vor Ort anschauen und unverzüglich mit dem Käufer Kontakt aufnehmen, ihn über den Zustand informieren. Dann werde man sich absprechen, wer für die Verkehrssicherungspflicht zuständig ist“, so Auferkamp.

Immo Barkawitz erwartet, dass schnell etwas passiert und bis dahin niemand zu Schaden kommt. „Hoffentlich wird das nicht auch so eine Ruine wie das Bahnhofsgebäude“, so der Bürgermeister. Das hatte ein Schwabe im November 2015 bei einer Auktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG für 6 500 Euro ersteigert. Mitte 2016 sagte er dem Döbelner Anzeiger, dass er schon ab und zu vor Ort gewesen sei und alles aufgenommen habe, was zu sanieren ist . Aber einen Plan, was mit der Immobilie werden soll, hat er noch nicht.

Bei der Gemeinde hat sich der Bahnhofsbesitzer noch nicht gemeldet. Bürgermeister Immo Barkawitz findet das schade. Wird er doch auch immer wieder danach gefragt, wie es mit dem Bahnhof weitergehe, und könne keine konkrete Antwort geben. „Die letzte Mieterin ist auch ausgezogen“, so der Bürgermeister. „Ich kann schlecht einschätzen, ob und wann sich da etwas tut“, sagte der Bürgermeister. Die Gemeinde sei auf jeden Fall gesprächsbereit und würde den Investor entsprechend ihrer Möglichkeiten unterstützen. „Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz. Da muss einiges beachtet werden“, so der Bürgermeister.

Der Schwabe „sammelt“ Bahnhöfe. „Ich hab schon vier. So ein Bahnhof ist immer etwas Besonderes“, sagt der Inhaber der Villaruspa GmbH in Delitzsch nach der Auktion. Dass das Gebäude in einem sanierungsbedürftigen Zustand ist, schreckte ihn vom Kauf nicht ab.