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Schulhofhecke muss weg

Das Gewächs auf dem Gelände der Oberschule soll durch Hainbuchen ersetzt werden. Das stößt auf Unverständnis.

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© André Braun

Von Frank Korn

Waldheim. Um die Hecke auf dem Schulhof der Oberschule Waldheim hat es in den vergangenen Wochen allerhand Aufregung gegeben. Ein Anwohner hatte Anzeige erstattet, weil ein Teil der Eibenhecke beseitigt worden war. Wie Bauamtsleiter Michael Wittig während der jüngsten Sitzung des Stadtrates sagte, soll die Hecke sogar ganz entfernt werden. Wittig sprach von Sicherheitsgründen, die diesen Schritt erfordern.

Er begründet das damit, dass Bestandteile der Hecke giftig sind. „Holz, Rinde, Nadeln und Samen enthalten toxische Verbindungen, die in ihrer Gesamtheit als Taxane oder Taxan-Derivate (Diterpene) bezeichnet werden“, heißt es dazu bei der Informationsplattform Wikipedia. Die toxischen Verbindungen werden beim Menschen und anderen Säugetieren rasch im Verdauungstrakt aufgenommen und wirken dabei schädigend auf die Verdauungsorgane, das Nervensystem und die Leber sowie die Herzmuskulatur.

Die Forderung der Unfallkasse der Schulbehörde, die Hecke zu entfernen, ließ sich jedoch nicht so einfach umsetzen. Das Landratsamt musste eine Ausnahmegenehmigung ausstellen. „Diese Genehmigung liegt nun vor“, sagte Michael Wittig. Als Ersatz soll eine Hecke aus Hainbuchen gepflanzt werden.

Außerdem haben die Stadträte bei ihrer Sitzung eine Auftragserweiterung für den sechsten Bauabschnitt beschlossen. Die Summe beläuft sich auf etwa 18 100 Euro, der Auftrag geht an die Firma STI Bau GmbH aus Ziegra. „Die Gesamtbaumaßnahme ist im Haushalt der Stadt Waldheim eingestellt. Die Auftragserweiterung wird damit ebenfalls abgedeckt“, erläuterte Bauamtsleiter Wittig. Aufgrund der Summe des Hauptauftrages sei es möglich, Arbeiten in den Außenanlagen der Schule durchzuführen, welche aufgrund fehlender Mittel im fünften Bauabschnitt zurückgestellt werden mussten. Daher kann nun der Unterbau der alten Sportanlage im südlichen Bereich der Außenanlagen komplett entfernt und mit Mutterboden aufgefüllt werden. Beim Abtrag des Oberbodens im Bereich der Baustelle wurde festgestellt, dass das Bodenmaterial aufgrund von Schutt und Steinanteil nicht für den Wiedereinbau geeignet ist. „Daher muss neuer Mutterboden angefahren und eingebaut werden“, so der Bauamtsleiter.

Insgesamt liegen die Arbeiten am Außengelände praktisch im Endspurt. Enrico Häuptner, Geschäftsführer der Firma STI Bau, ist optimistisch, dass der Auftrag bis zum Ende der Sommerferien erledigt ist. Im Schulhofbereich sei die Pflasterfläche inklusive des Grillplatzes fertig. „Derzeit sind unsere Mitarbeiter dabei, die Asphaltflächen für die Feuerwehrzufahrt und die Behindertenstellplätze zu bauen“, so Häuptner. Auch am „grünen Klassenzimmer“ wird gearbeitet. Dabei werden „Möbel“ aus Betonelementen so angeordnet, dass Unterricht im Freien möglich ist.

Rund fünf Millionen Euro sind seit der Wende in die Modernisierung des Schulkomplexes samt Turnhalle und Sportplatz geflossen. Der Großteil wurde in die Sanierung der Gebäude gesteckt. Wenn der sechste Bauabschnitt umgesetzt ist, könnten die Arbeiten an der Schule jedoch noch immer nicht abgeschlossen sein. Zwischen den Gebäuden A und B ist bewusst Platz für einen Anbau gelassen worden. Den hatte sich Ende des Jahres 2016 der damalige Schulleiter Jürgen Köber bei einer Ausschusssitzung auf dem Schulgelände gewünscht. Diesen Anbau sprach CDU-Stadtrat Andreas Liebau an. „Ist gewährleistet, dass in zwei oder drei Jahren das jetzt neu gebaute nicht wieder eingerissen werden muss?“, fragte er. Doch Michael Wittig entkräftete diese Befürchtung. „Die gesamten Baumaßnahmen an der Oberschule liegen in den Händen eines Planers, deshalb dürfte es keine Probleme geben“, so der Bauamtsleiter.

Das Schulhaus besteht aus drei Gebäuden, die miteinander verbunden sind. Sie beherbergen 24 Unterrichtsräume, sieben Fachkabinette sowie weitere Zimmer, beispielsweise die Sanitäreinrichtungen. Diese sind, ebenso wie das gesamte Haus, barrierefrei gestaltet. Es gibt einen Aufzug, über den alle Zimmer erreichbar sind.