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Schulhof bekommt ein grünes Auge

Die Gestaltung an Grund- und Oberschule wird für die Bauleute eine Herausforderung. Dafür haben sie nur sieben Wochen Zeit.

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© Dietmar Thomas/Bearbeitung: André Braun

Von Heike Heisig

Leisnig. Wenn die Grund- und Oberschüler nach den Sommerferien zurück an die Einrichtungen kommen, kann es sein, dass sie dann ihren Augen nicht trauen. Über die unterrichtsfreie Zeit sollen die Schulhöfe neu und vor allem zeitgemäß gestaltet werden. Dafür haben die Bauarbeiter nur sieben Wochen Zeit. „Das wird eine Herausforderung“, ist sich Olaf Weidauer sicher. Der Chef der Strabau-Projekt Leipzig GmbH aus Korpitzsch selbst hat die Schulhofgestaltung geplant und sogar in letzter Minute noch an den eigentlich fertigen Plänen gefeilt. Die hatte Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth (CDU) zuletzt den Mitgliedern des Technischen Ausschusses vorgestellt. Denn in der kommenden Woche im Stadtrat sollen die Aufträge vergeben werden, damit die Arbeiten pünktlich starten können.

Nach Weidauers Einschätzung gibt es vor allem im Hof der Oberschule viel zu tun. Dort soll es in Zukunft mehr Möglichkeiten für eine sportliche Betätigung geben. Das wiederum begründete der Bürgermeister mit der Entfernung zu den Sportanlagen an der Jahnstraße. So ist vorgesehen, die Basketballanlage herzurichten. Zwischen den Hofeinfahrten an Lindenplatz und Würkertstraße wird es einen ungefähr 80 Meter langen Asphaltstreifen geben. Der ist nicht nur als Zufahrt für Rettungsfahrzeuge geplant, sondern auch als Sprintstrecke geeignet.

Bei den bisherigen Überlegungen hatten Sportlehrer und Planer „nur“ eine etwa 40 Meter lange Laufbahn vorgesehen. Die neue Lösung jedoch kommt den Ansprüchen an den Sportunterricht weit mehr entgegen.

Doch das ist nicht alles, was sich auf dem unteren Schulhof zwischen Turnhalle und Schulaltbau tun soll. Die Oberschüler bekommen dort auch ein grünes Klassenzimmer. Als Sitz dienen eine Art Betonklötze – 31 an der Zahl –, die resistent gegen Witterung und Zerstörungswut sind. Außerdem werden ein Grünstreifen, Olaf Weidauer nennt ihn „ein grünes Auge,“ angelegt sowie Bänke aufgestellt.

Weiter geht es im oberen Bereich vor dem Haupteingang der Oberschule. Wo jetzt grün ist, entsteht ein kleiner Bolz- und Fußballplatz. Damit Bälle keinen Schaden anrichten, wird das Gelände mit einem fünf Meter hohen Netz umfriedet. An der Ecke zum Lindenplatz sollen sich bald Leisniger vom Kind bis zum Großvater vergnügen. Der Bürgermeister spricht von einem Mehrgenerationenspielplatz. Der soll über den Lindenplatz und die Franciscus-Nagler-Straße jederzeit frei zugänglich sein.

„Eigentlich war an dieser Stelle eine Skaterbahn gewünscht“, erinnerte Tobias Goth. In die Planungen haben über mehrere Monate sowohl die Lehrer als auch Vertreter der Schülerschaft ihre Vorstellungen und Ideen eingebracht. Trotzdem, so der Bürgermeister, könne der Wunsch nach einer Skaterbahn an diesem Standort nicht erfüllt werden. „Wegen des zu erwartenden Lärms haben wir uns dagegen entschieden“, begründete er. Immerhin gibt es in Schulnähe auch noch Wohngebäude. Alternativ entstehe am Jugendzentrum AJZ, und damit eher am Stadtrand, eine Skaterbahn.

Auf dem Hof der Grundschule wird sich von der Flächenaufteilung wenig ändern. Es gibt weiter einen Spiel- und Grünbereich. Die Spielgeräte werden unter anderem durch eine Nestschaukel ergänzt. Auch Tischtennis können die Grundschüler in Zukunft spielen. Das Gärtnern wir ihnen in Hochbeeten erleichtert. Ein grünes Klassenzimmer gibt es nach der Neugestaltung ebenfalls. Das wird gleich am Eingang seinen Platz finden. Die Natursteinmauer im Eingangsbereich ist zu versetzen. Das kommt der Feuerwehr entgegen, die einen breiteren Rettungsweg benötigt. Um den bestehenden Bolzplatz werden neue Fangnetze errichtet. Und einen Wunsch erfüllt die Kommune dem Grundschulteam auch noch: Auf dem Hof wird in der Nähe des Zugangs zum benachbarten Parkplatz ein Gartenhäuschen aufgestellt. Dort können Spielgeräte aufgewahrt werden.

Die Bauarbeiten sollen am 19. Juni starten. Der Kommune als Auftraggeber käme entgegen, wenn eine Baufirma beide Höfe in Angriff nimmt. Den Eigenanteil, den die Stadt aufbringen muss, bezifferte der Bürgermeister auf rund 60 000 Euro. Dafür sollen Geld aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“, ein Teil der Investitionspauschale sowie Spenden eingesetzt werden. Letztere übergaben schon die Lions. Die Mitglieder des Schulfördervereins haben weitere Unterstützung zugesagt.