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Schöner Wohnen im Pfarrhaus

Die Kirchgemeinde lässt zwei Wohnungen ausbauen. Auch im Erdgeschoss geht es weiter.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Neustadt. Das Pfarrhaus in Oberottendorf ist gerettet. Mit den Mieteinnahmen aus den beiden Wohnungen, die derzeit saniert werden, trägt sich das Haus über Jahre. Da ist sich Pfarrer Wolfram Albert sicher. Und Mieter hat er auch schon. Bis die einziehen können, bleibt allerdings noch einige Arbeit für die Handwerker. Die sind seit einigen Wochen wieder in dem Haus zugange. Ihre Aufgabe ist es, aus der ehemaligen Pfarrwohnung zwei Wohneinheiten auszubauen. Dazu gehören zunächst Zimmermannsarbeiten wie das Verlegen neuer Dielung. Neue Wände und Decken müssen eingezogen werden. Danach können dann die anderen Gewerke ran, wie Elektriker, die Heizungsinstallateure und die Sanitärtechniker. Pfarrer Wolfram Albert ist froh, dass es nun nach langer Vorbreitungszeit an dem Haus weiter gehen kann. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde schon gedacht, es doch nicht zu schaffen und das Haus verkaufen zu müssen. Vor allem die Kosten hatten Kopfzerbrechen bereitet.

In das Pfarrhaus kommen Wohnungen.
In das Pfarrhaus kommen Wohnungen. © Dirk Zschiedrich

Immerhin kostet allein der Ausbau der Wohnungen an die 140 000 Euro. „Wir haben von der Landeskirche noch einmal einen kräftigen Zuschuss erhalten. Deshalb konnten wir nun auch weiterbauen“, sagt er. Zusätzlich zu dem Zuschuss der Landeskirche konnten auch wieder Spenden mit eingesetzt werden. Das war unter anderem auch eine Voraussetzung dafür, dass das Pfarrhaus in Oberottendorf überhaupt erhalten werden kann. Das war nicht immer so. Auch im letzten Jahr habe man noch einmal überlegt, das Haus zu verkaufen. Diese Pläne sind jetzt vom Tisch. Im Mai spätestens im Juni sollen die beiden Wohnungen bezugsfertig sein.

Damit wäre dann der zweite Bauabschnitt beendet. Der erste wurde bereits im Jahr 2015 mit dem Bau eines neuen Daches beendet. Dann schließt sich noch ein dritter Bauabschnitt an. Dieser umschließt das Erdgeschoss. „Hier entstehen das Jugendzimmer und ein Aufenthaltsraum sowie Sanitäreinrichtung“, erläutert Pfarrer Albert. Sind diese Bauarbeiten dann auch erledigt, kann er aufatmen. Mit dem Erhalt des Pfarrhauses wurde für die Gemeinde auch ein Stück Identität gerettet. Im Pfarrhaus finden im Winter die Gottesdienste statt, weil die Kirche nicht beheizt werden kann. Hier trifft sich der Gemeindekreis, und die Kinder von Nieder- und Oberottendorf erhalten hier Konfirmandenunterricht. Bis in das erste Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts konnte die Gemeinde zurückverfolgen, dass das Haus immer im Besitz der Kirche war.

Vor etwa sechs Jahren stand das Thema Sanierung schon einmal an. Wegen der hohen Kosten und fehlenden Eigenmittel wurde die verworfen. 2012 stellte die Landeskirche dann die Frage, was mit dem Haus werde. Sanieren oder verkaufen? Diese Entscheidung wollte der Pfarrer nicht ohne seine Gemeinde treffen. Gemeinsam hatte man sich für die Sanierung des Pfarrhauses entschieden.