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Schöner wandern in Weißig

Bis Ende 2019 soll rund um den Freitaler Stadtteil ein moderner Rundwanderweg entstehen – mit vielen Extras.

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© Tobias Winzer

Von Tobias Winzer

Weißig. Endlich kann es losgehen – so lässt sich der Gemütszustand von Eyk Klügel, Joachim Pietrzak und den anderen Mitgliedern des Weißiger Heimatvereins zusammenfassen. Gemeinsam planen sie seit etwa drei Jahren an einem großen Rundwanderweg um den Freitaler Stadtteil. Weil nun die Finanzierung des Vorhabens steht, kann die praktische Umsetzung des Vorhabens beginnen. In einem Jahr, so die Hoffnung, soll alles fertig sein.

Landrat Michael Geisler überreichte dem Verein kürzlich symbolisch den Fördermittelbescheid in Höhe von 48 000 Euro. Das Geld kommt aus dem EU-Programm Leader. Aufgestockt wird dieser Betrag durch Eigenleistung der Vereinsmitglieder und einen Zuschuss der Stadt. Insgesamt 60 000 Euro wird der neue Wanderweg kosten. „Für uns als Verein wäre das nicht zu stemmen gewesen“, sagt Pietrzak, der sich in den vergangenen Jahren federführend um das ehrgeizige Vorhaben gekümmert hat. „Deswegen sind wir sehr dankbar, dass wir die Förderung bekommen haben und auch die Stadt hilft.“

Insgesamt zwölf Kilometer lang soll der Wanderweg werden und dabei ausschließlich auf schon vorhandenen Wegen und kleinen Straßen entlangführen. „Wir wollen damit zwei Ziele miteinander verbinden“, sagt Pietrzak. „Zum einen wollen wir den Besuchern die wundervolle Gegend zeigen und zum anderen wollen wir die Geschichte von Weißig vermitteln.“ Insgesamt 40 Informationstafeln soll es an dem Rundwanderweg geben – mit kurzen Informationen zur Geschichte und zu bedeutenden Gebäuden in Weißig.

Jede Tafel wird mit einem sogenannten QR-Code ausgestattet. Wer diesen mit seinem Smartphone scannt und vorher ein entsprechendes Programm heruntergeladen hat, erfährt so auf dem Handy noch mehr zu den jeweiligen Stationen. Außerdem soll es eine Broschüre und eine Internetseite sowie Führungen zu dem Wanderweg geben.

Weißig besteht aus zwei Ortsteilen. Das südöstlich gelegene und 1235 erstmalig urkundlich als Wishouk erwähnte Bauerndorf – Alt- oder Oberweißig genannt – und das 1821 als Bergarbeiterkolonie gegründete Unterweißig. Am 1. Juli 1921 wurden beide Gemeinden vereinigt und sind seit 1974 ein Teil von Freital. Die Wanderung führt unter anderem zu einem ehemaligen Segelflugplatz, zur rekultivierten Haldenlandschaft und zu einer ehemaligen Tintenfabrik.

Mit dem Fördermittelbescheid können nun die Planungen für den Wanderweg konkretisiert werden. Ende November ist laut Vereinschef Klügel ein Treffen mit allen Beteiligten geplant. Die kommenden Monate werden vor allem für die Recherche der Ortsgeschichte, für die Beschriftung und die Herstellung der Tafeln gebraucht. Außerdem müssen die Broschüre und die Internetseite erstellt werden. In den vergangenen Wochen haben Pietrzak und seine Mitstreiter bereits mit mehreren Grundstückseigentümern gesprochen. Sie müssen ihr Okay geben, damit die Tafeln auf ihrem Grundstück stehen dürfen. Pietrzak hofft, dass der dann fertige Wanderweg von möglichst vielen Menschen genutzt wird. „Und zwar nicht nur von Weißigern, sondern auch von Besuchern, die von außerhalb kommen.“