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Schlossfrühling mit Kellerschänke

Am Sonntag präsentiert Schlossmaler Roland Schwenke sein neuestes Werk einer einst beliebten Gastlichkeit.

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© Kristin Richter

Lauterbach. Zum Schlossfrühling am Sonntag wird Schlossmaler Roland Schwenke sein neuestes Werk präsentieren: die Lauterbacher Kellerschänke, erbaut um 1711 durch Hans George von Zehmen. Damit ist das Gemälde zufällig gerade rechtzeitig fertiggestellt worden, als im Rahmen des zurückliegenden Adelstreffens auf Schloss Lauterbach ein neuer fruchtbarer Kontakt geknüpft werden konnte. Tagungsteilnehmerin Rosemarie von Zehmen aus Grevenbroich-Neukirchen – bis vor Kurzem noch Vorsitzende des Familienverbandes, jetzt abgelöst von ihrem Sohn Fabian – bekundete großes Interesse daran, zusammen mit dem Förderverein die bislang hier noch überwiegend unbekannte Wirkungsweise des Hans Georg von Zehmen zu beleuchten und die Geschichte der Familie auf Lauterbach anschaulich zu machen.

Zum Dank konnte an Rosemarie von Zehmen am Rande der Tagung das Foto des Gemäldes der Kellerschenke überreicht werden, welches Roland Schwenke an diesem Tag zufällig bei sich hatte. Hans Georg von Zehmen gehörte dem uradligen meißnisch-sächsischen Geschlecht an und kaufte das Anwesen und Schloss Lauterbach 1708 von Hans Gustav von Kirchbach. Er errichtete das Gasthaus Kellerschänke im Areal hinter dem Schlosspark. Spätere Berühmtheit erlangte diese Gaststätte als schickes Ausflugslokal um 1930 durch die Lauterbacher Rotznasen, die zum Schlossfrühling probiert werden können. Das überlieferte Rezept erhielt der Förderverein Schloss und Park Lauterbach von der bereits verstorbenen Zeitzeugin Rosemarie Naumann, Tochter des Schenkenwirtes. Nach nur 28 Jahren verkaufte Hans Georg von Zehmen aus bisher unbekannten Gründen das Rittergut an Leopold Carl von Palm weiter. (SZ)