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„Schließung des Restaurants ist unwahrscheinlich“

Die Kürzungen bei den Teigwaren sind umgesetzt. Den Standort stellt Geschäftsführer Oliver Freidler aber nicht infrage.

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© Sebastian Schultz

Riesa. Die Teigwaren Riesa GmbH hatten im Sommer angekündigt, sich künftig auf ihr Kerngeschäft – die Nudelproduktion – konzentrieren zu wollen. Für das Nudelcenter mit dem Werksverkauf „Nudelkontor“ und dem Restaurant „Makkaroni“ hat das jetzt drastische Folgen. Zum Monatsbeginn Oktober wurden deren Öffnungszeiten auf Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr gekürzt, die Advents- und Frühlingsmärkte wurden ganz gestrichen. Die SZ sprach dazu mit Oliver Freidler aus der Geschäftsführung des Unternehmens.

Herr Freidler, seit wenigen Tagen gelten die veränderten Öffnungszeiten im Nudelcenter. Standen denn abends noch Gäste vor der Tür?

Uns ist nicht bekannt, dass abends Gäste vor der Türe standen. Wir habe die neuen Öffnungszeiten auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen frühzeitig kommuniziert, inklusive unserer hauseigenen Druckmittel natürlich.

Wie haben Ihre Gäste auf die Ankündigung reagiert, dass die Abend- und Wochenendöffnungszeiten wegfallen – und vor allem auch die beliebten Frühlings- und Adventsmärkte?

Die Abendveranstaltungen fallen nicht vollständig weg. So finden zum Beispiel nach wie vor regelmäßige Abendveranstaltungen im Kochstudio statt. Das Feedback unserer Gäste war überwiegend verständnisvoll, wenngleich viele den Schritt auch bedauert haben, da abends – vor allem bezogen auf unser Restaurant Makkaroni – eine beliebte „Ausgeh-Adresse“ in Riesa wegfällt.

Wie haben Sie den Gästen die Kürzungen im Nudelcenter erklärt?

Das hat konzeptionelle Gründe.

Mit den Kürzungen wurde auch ein Personalabbau angekündigt. Wie viele Mitarbeiter haben Sie tatsächlich entlassen?

Wir haben das Personal im Nudelcenter um neun Personen reduziert.

Und wie viele Mitarbeiter arbeiten derzeit insgesamt noch für die Teigwaren Riesa?

Unsere Mitarbeiteranzahl beträgt per 30. September 153 Personen.

Vor wenigen Monaten hat sich in Ihrem Unternehmen auch ein Betriebsrat gegründet. Wie läuft die Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht?

Wir freuen uns darüber, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung immer mehr einspielt.

Gibt es auch an den anderen Standorten des Unternehmens Alb Gold einen Betriebsrat?

In den anderen unserer Gruppe angehörigen Unternehmen gibt es keinen Betriebsrat.

Sind bei den Teigwaren Riesa weitere Umstrukturierungen beziehungsweise Investitionen geplant?

Derzeit werden alle Geschäftsprozesse – Wertschöpfungsprozesse, Verwaltungsprozesse und Managementprozesse – der Teigwaren Riesa GmbH einer Prozessanalyse unterzogen. Wir erhoffen uns von den Ergebnissen dieser Analyse Aufschlüsse darüber, an welchen Stellen in jedem einzelnen Ablauf Änderungen notwendig werden, um zu störungsfreien Abläufen zu kommen und auf Veränderungen in unseren Märkten schneller reagieren zu können. Falls Sie darauf hinaus wollen, ob es weitere Entlassungen geben wird ... Nein, das ist aller Voraussicht nach nicht notwendig und auch nicht unser Ziel. Zumal ich Ihnen ja bereits sagte, dass wir uns nach wie vor als wichtigen Arbeitgeber in Riesa verstehen und den Standort Riesa nicht infrage stellen. Im Gegenteil, wir investieren und festigen den Geschäftsbetrieb am Standort Riesa.

Die Anwohner befürchten allerdings, dass das Restaurant Makkaroni bald ganz schließt. Können Sie denn zum jetzigen Zeitpunkt einen Weiterbetrieb für die nächsten Jahre garantieren?

Im Anschluss an die oben genannte Prozessanalyse werden wir die strategische Positionierung der Teigwaren Riesa GmbH überprüfen und falls notwendig überarbeiten. Eine Schließung des Restaurants Makkaroni erscheint uns aus heutiger Sicht als sehr unwahrscheinlich.

Die Fragen stellte Antje Steglich.