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Schirgiswalder Schloss wird versteigert

Das Haus, das zuletzt als Kindergarten diente, steht seit über zehn Jahren leer. Im Inneren birgt es einen seltenen Schatz.

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© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

Schirgiswalde. Das Schloss von Schirgiswalde wird am Donnerstag in Dresden versteigert. Die ehemalige bischöfliche Sommerresidenz, die auch unter dem Namen Pius-Haus bekannt ist, kommt bei der Herbst-Auktion der Sächsischen Grundstücksauktionen Aktiengesellschaft unter den Hammer. Das Mindestgebot für das Herrenhaus des einstigen Rittergutes liegt bei 195 000 Euro.

Das Gebäude, das sich in der Nähe von Goethe-Schule und Turnhalle befindet, wurde im 17./18. Jahrhundert im Barockstil errichtet und zuletzt als Kindergarten genutzt. Seit reichlich zehn Jahren steht es leer. Es gehört dem Domkapitel St. Petri Dresden. Das hat keine Verwendung mehr für das unter Denkmalschutz stehende Herrenhaus und bietet es seit 2006 zum Kauf an; bisher ohne Erfolg. Die Wohn- und Nutzfläche des villenartigen Wohnhauses umfasst etwa 600 Quadratmeter. Das Grundstück, auf dem sich außer dem Haus eine gepflegte Parkanlage befindet, ist rund 11 000 Quadratmeter groß.

Das Besondere an dem Objekt sind drei Räume, deren Wände denkmalgeschützte Bildtapeten zieren. Sie wurden 1838 in französischen Manufakturen gedruckt und zeigen Landschaften mit Palmen, Felsen und hohen Bergen, aber auch Menschen und Tiere. Laut Denkmalschutzbehörde des Landkreises Bautzen gehören sie zu den „ganz wenigen vollständig erhaltenen Interieurs aus der Zeit um 1830 in Sachsen. Sie stellen ein überregional bedeutsames Zeugnis der Wohn- und Repräsentationskultur des frühen 19. Jahrhunderts dar und sind auch ein Dokument für die Geschichte des Bistums Dresden-Meißen“.

Lange Zeit wurde das Schloss über ein Immobilienbüro angeboten; für 454 000 Euro. Das Mindestgebot bei der im Dresdner Hotel Elbflorenz stattfindenden Auktion liegt nicht mal bei der Hälfte.