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Saxoboard ist umgezogen

Doch vorerst nur mit den Büros ins ehemalige Autohaus Fischer. Ein Problem ist noch der Strom.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Großzügig sind die neuen Büros der Duschelemente-Firma Saxoboard im ehemaligen VW-Autohaus in Zschieschen. Den Platzmangel hat Enrico Dauksch mit seinen Verwaltungsmitarbeitern hinter sich gelassen. Großzügig sind auch die Werkhallen für die neuen Eigentümer, denn das Autohaus hatte zahlreiche Werkstätten und Lagerräume. Doch noch steht das Allermeiste leer. „Eigentlich wollten wir am 1. April komplett aus der Einmietung bei Getränke Dietrich ausziehen“, sagt Enrico Dauksch. Dort wachse die Produktion „überproportional“. Was nicht hinterherkam, war die Baugenehmigung.

Im Schauraum sind auch Sitzelemente aus Hartschaum im Angebot.
Im Schauraum sind auch Sitzelemente aus Hartschaum im Angebot. © Kristin Richter

Die wurde der Saxoboard GmbH erst an einem Freitag, dem 13. April, erteilt. „Die Stadt hatte uns eine Ausnahmegenehmigung angekündigt, doch als Sonderbau über 1700 Quadratmeter mussten wir doch alle Unterlagen einreichen“, sagt Enrico Dauksch. Dabei waren die Baufirmen schon beauftragt, „es wäre eine schöne Winterbaustelle gewesen“, so der Inhaber. Bereits im September hatte er das ehemalige Autohaus in der Eichenallee gekauft.

Nun steht immerhin auch schon die neue Beschichtungsanlage für die Duschelemente. Sie soll europaweit einmalig sein. Hier werden die weißen Hartschaumboards mit einem Mineralwerkstoff beschichtet und erhalten eine Abdichtfolie, um weiterverarbeitet werden zu können. Da die Produktion der Elemente noch am alten Standort erfolgt, ist eine Weiterverarbeitung hier logistisch nicht sinnvoll. „Wir brauchen erst mal mehr Strom“, erklärt Enrico Dauksch.

Für den hohen Bedarf muss die Enso eine neue Trafostation bauen. Eine 180 Meter lange Leitung wird deshalb derzeit um das ganze Grundstück herum verlegt. In etwa einer Woche kann dann die gesamte Elektroinstallation komplettiert werden. Dann sollen auch die übrigen Maschinen und ein neuer Heiztisch „nachgeholt“ werden. Für Juli ist jetzt der Großumzug geplant. Fünf Fräsen, davon ein Roboter, sollen in den Hallen zum Einsatz kommen. Auch die Zahl der Vakuum-Tische verdoppelt sich.

Auf 1,1 Millionen Euro sei die Investition nun gewachsen, so der Saxoboard-Chef. 850 000 Euro sollten es anfang sein. Die Firma muss die Kosten komplett vorfinanzieren, rechnet allerdings mit einer 30-prozentigen Förderung der SAB. „Wir haben einen vorfristigen Maßnahmebeginn“, sagt Enrico Dauksch. Und ergänzt, dass er eigentlich zwei Lehrlinge einstellen muss. Doch der Großenhainer findet keine Passenden. Eine Bürokauffrau und einen Zerspanungsfacharbeiter könnte er gebrauchen. Trotzdem will Dauksch die Automatisierung „extrem“ vorantreiben.

Täglich werden 40 bis 60 Duschelemente bei Saxoboard hergestellt, also aller drei Minuten eins. Künftig soll das in jeder von zwei Schichten so sein. Die Nachfrage sei steigend, 80 Prozent Privatkunden bestellten ihr befliesbares Bodenelement hier, zum Beispiel per Internet. Das kann sehr individuell gestaltet werden, zum Beispiel mit einem privaten Urlaubsfoto. Muster dafür kann man im Showroom anschauen – wo früher Autos zu bestaunen waren. Hier stehen nun auch Sitzelemente aus Hartschaum aus dem Einzelhandels-Vertrieb. Enrico Dauksch plant zudem eine Fliesenausstellung mit Raab Karcher. Doch hauptsächlich soll der alte Standort bis November geräumt sein.