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Sanierungsstart am Regenbogen-Haus

Nach Verzögerungen bekommt das Haus ein neues Dach und einen neuen Anstrich. Und das ist erst der Anfang.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. Endlich – mit diesem Wort fassen Katrin Hollube und Gerit Fröhner das zusammen, was am kommenden Montag ansteht. Die beiden Leiterinnen des Regenbogen-Hauses an der Poststraße freuen sich darauf, wenn dann die ersten Gerüste am Familienzentrum gestellt werden. Dann herrscht Gewissheit: Die dringend nötige Sanierung des Gebäudes beginnt – endlich.

Hollube und Fröhner beschreiben, in welch schlechtem Zustand sich das Haus befindet. Auf dem Dach fehlen einzelne Ziegel. Es regnet in den Dachstuhl. Der Putz der Fassade bröckelt. „Das wirkt sich auch auf das Image des Hauses aus“, sagt Fröhner. „Viele wundern sich, warum das Haus von außen so trist aussieht.“ Mit den anstehenden Sanierungsarbeiten soll sich das ändern. Die Fassade wird ausgebessert und bekommt einen neuen Anstrich. Das Dach wird komplett neu gedeckt. Auch solche Details, wie eine fast verblichene Ornamentbemalung unter dem Dachüberstand wird wieder hergestellt. Im Dezember sollen die Arbeiten beendet sein.

Eigentlich sollten die Arbeiten schon etwas früher starten, doch die Fördermittelvergabe und die komplizierten Zuständigkeiten – Eigentümer des Hauses ist der Landkreis, die Zuschüsse flossen über die Stadt und Betreiber des Hauses ist der Regenbogen-Verein per Erbbaupachtvertrag – verzögerten den Start. „Landkreis und Stadt haben uns aber toll unterstützt“, sagt Hollube. Denn die Zeit drängte. Zum Jahresende läuft die Förderperiode aus. Danach hätte es keine Zuschüsse mehr gegeben. Die Außensanierung, die rund 260 000 Euro kostet, wird über die sogenannte Städtebauförderung, finanziert von Bund und Land, gestemmt.

Doch das ist erst der Anfang. Denn auch im Innern ist das Haus, das Ende des 19. Jahrhunderts als Haushaltschule für junge Frauen gebaut wurde und seit 1995 vom Regenbogen-Verein genutzt wird, stark sanierungsbedürftig. Die Elektrik ist veraltet. Die Bäder sind verschlissen. Der Brandschutz entspricht nicht mehr den Anforderungen und die Flure und Räume müssten dringend gemalert werden.

All diese Schwachstellen sollen im kommenden Jahr beseitigt werden. Die Arbeiten sind mit rund 560 000 Euro veranschlagt. Ein großer Teil davon wird vom Kommunalen Sozialverband und vom Landkreis gestemmt. Der Verein muss 55 000 Euro aufbringen – nicht wenig für die Mitglieder. „Wir haben einige Spenden eingesammelt und natürlich in den vergangenen Jahren Rücklagen für die Sanierung gebildet“, sagt Hollube. Sie rechnet damit, dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen. Im August, so die Hoffnung, soll die Sanierung abgeschlossen sein.

„Für uns bedeuten die Arbeiten natürlich auch eine große Herausforderung“, so die 37-Jährige. Denn sowohl Außen- als auch Innensanierung sollen bei laufendem Betrieb stattfinden. Im Regenbogen-Haus sind unter anderem Eltern-Kind-Treffs, Angebote für Senioren, Frauennachmittage angesiedelt. Es gibt einen Klöppelkurs, einen Kinderklub und Beratungen für Flüchtlinge. Es werde sicher während der Bauphase Einschränkungen geben, sagt Hollube. „Aber ich hoffe, dass alle Verständnis dafür haben.“