Merken

Sächsische Verfassungsmedaille für Wolfgang Schaller

Landtagspräsident Matthias Rößler zeichnete sechs Persönlichkeiten aus, darunter Dresdens Operetten-Chef.

Teilen
Folgen
© Robert Michael

Von Nadja Laske

Eine Saison vor Ende seiner Dienstzeit als Intendant der Staatsoperette Dresden wird Wolfgang Schaller pures Silber überreicht. Für das große Engagement, mit dem er den Neubau des Dresdner Operettenhauses vorangetrieben und Dresdens Kulturlandschaft bereichert hat, erhält er die Sächsische Verfassungsmedaille.

Seine Nachfolgerin, Kathrin Kondaurow, ist beschlossene Sache, doch Wolfgang Schallers Mühen werden präsent bleiben, auch wenn er mit Ende der nächsten Spielzeit in den Ruhestand geht. Schließlich hat der 66-Jährige das Mammutprojekt Theaterbau unermüdlich forciert, gegen mächtiger Bedenkenträger. Unzählige Pläne und Standorte waren im Spiel, bis das Kulturkraftwerk der leichten Muse endlich eine neue Heimat gab. Um das Vorhaben mitzufinanzieren, ließ sich Wolfgang Schaller eine Methode einfallen, die Landtagspräsident Matthias Rößler am Sonnabend im Großen Saal des Ständehauses in seiner Laudatio auf den Geehrten ein „taktisches Meisterstück“ nannte: Alle Mitarbeiter verzichteten über Jahre auf einen Teil ihres Lohnes und leisteten so ihren sehr persönlichen Beitrag zu ihrer neuen, modernen Bühne.

Wolfgang Schaller hatte ursprünglich Opernregie studiert und am Volkstheater Rostock sowie in Senftenberg gearbeitet. Anfang der 1980er-Jahre kam der gebürtige Schweriner für die Stelle des Chefdisponenten an der Semperoper nach Dresden, ging zwölf Jahre später ans Musiktheater Görlitz und übernahm 2003 die Intendanz der Staatsoperette Dresden. Trotz schwerer Krankheit blieb er im Amt und übergibt seiner Nachfolgerin nun ein zu rund 90 Prozent ausgelastetes Haus.

Insgesamt wurden sechs Persönlichkeiten mit der Sächsischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet, unter ihnen auch Peter Schindzielorz, Landesvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig.

Die Sächsische Verfassungsmedaille geht auf den ehemaligen Landtagspräsidenten Erich Iltgen zurück. Er stiftete diese Würdigung zum Andenken an die friedliche Revolution im Herbst 1989. Seitdem verleiht der Präsident des Sächsischen Landtages jedes Jahr die Medaille an Menschen, die sich in besonderer Weise um die freiheitlich-demokratische Entwicklung des Freistaates verdient gemacht haben. Neben dem Sächsischen Verdienstorden ist die aus Silber gefertigte Plakette die wichtigste staatliche Auszeichnung, die der Freistaat Sachsen vergibt.