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Sachsens Polizei hat 130 neue Kommissare

In der Löbauer Messehalle sind die neuen Beamten gestern ernannt worden. Der Nachwuchs wird gebraucht: Der Freistaat will 1 000 neue Polizisten.

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© Matthias Weber

Löbau. Sachsens Polizei hat seit gestern 130 frisch gebackene Kommissare. Der sächsische Innenstaatssekretär Günther Schneider überreichte den Hochschulabsolventen während einer Festveranstaltung in der Löbauer Messehalle am Freitagvormittag ihre Ernennungsurkunden. Die Kommissare werden künftig im mittleren Führungsmanagement der Polizeidirektionen, aber auch in anderen Polizeidienststellen eingesetzt.

Der nächste Nachwuchs steht schon in den Startlöchern: Anni, die Tochter von Absolventin Jessica Sowa, durfte das Polizeimotorrad testen. Polizeihauptmeister André Rücker erklärte die vielen Schalter.
Der nächste Nachwuchs steht schon in den Startlöchern: Anni, die Tochter von Absolventin Jessica Sowa, durfte das Polizeimotorrad testen. Polizeihauptmeister André Rücker erklärte die vielen Schalter. © Matthias Weber

Innenstaatssekretär Schneider: „Der Freistaat Sachsen erhöht die Gesamtzahl der Polizisten in den nächsten Jahren um 1 000. Mit den neuen Kommissaren bekommt die sächsische Polizei gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Ihr Wissen, ihre frischen Ideen, ihre Motivation und ihr Gestaltungswille werden in die herausfordernde Polizeiarbeit der Zukunft einfließen.“ 52 junge Frauen und 78 Männer haben in diesem Jahr ihr Bachelorstudium an der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg erfolgreich beendet und steigen nun mit der Ernennungsveranstaltung in Löbau ins Berufsleben ein. Perspektivisch werden sie beispielsweise als Sachbearbeiter beim Kriminaldienst sowie als Streifen- oder Dienstgruppenführer im Einsatz sein, teilt das Innenministerium mit.

Unter den aktuellen Absolventen sind auch jeweils fünf Männer und Frauen, die künftig als „Cybercops“ arbeiten. Sie beschäftigen sich speziell mit Kriminalität im Internet. Die Delikte in diesem Bereich sind vielfältig, gehen vom einfachen Betrug über das Abfischen sensibler Daten und Auslösen von illegalen Online-Transaktionen bis hin zur Verbreitung von Kinderpornografie, Waffen und Drogen im weltweiten Netz. Mit ihrem Spezialwissen werden die jungen Fachleute künftig in IT-Fachkommissariaten in den Polizeidirektionen sowie im „Cybercrime Competence Center“ des Landeskriminalamtes eingesetzt.

Die Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg ist seit 1994 zentrale Ausbildungsstätte für die Kommissars- und seit 1995 auch für die Ratsanwärter. Bislang haben dort mehr als 2 600 Studenten ihre Ausbildung absolviert.

Der Polizeiberuf in Sachsen ist nach wie vor attraktiv, heißt es aus dem Innenministerium auf Nachfrage der SZ. Das belegt das Ministerium mit den Bewerberzahlen. Auf die 150 Bachelorstudienplätze in Rothenburg bewerben sich pro Jahr durchschnittlich 1 600 bis 1 800 Interessenten. Ab 2019 wird die Zahl der Studienplätze auf 225 erhöht, heißt es vom Innenministerium. An Studien-Interessenten mangelt es nicht, stattdessen aber am Lehrpersonal an der Hochschule. Zwei Stellen seien derzeit noch unbesetzt, hieß es jüngst von der Hochschule. (SZ/rok)