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Riesiger Wasserspeicher für die B170

Mehr als 50 Meter breit ist ein neues Regenrückhaltebecken in Bannewitz, das bald nicht nur Wasser speist.

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© SZ

Von Verena Schulenburg

Bannewitz. Was aussieht, wie ein riesiger Krater in der Landschaft, ist das neue Regenrückhaltebecken, das derzeit an der B 170 in Bannewitz entsteht. Verantwortlich dafür ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Der Freistaat plant den bis zu vierspurigen Ausbau der Bundesstraße in Bannewitz. Während es an der B 170 selbst erst ab dem kommenden Jahr in den Asphalt geht, gehört der Bau des Beckens zu den notwendigen Vorbereitungen. Bis Ende Juli sollen die Bauarbeiten dafür abgeschlossen sein, teilt Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert mit.

Das neue Regenrückhaltebecken hat einen Durchmesser von mehr als 50 Metern und ist sechs Meter tief. Rings herum wird noch ein 3,5 Meter breiter Wartungsweg angelegt. Das Bauwerk ist Teil der Straßenentwässerungsanlagen, die im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße oberirdisch und unterirdisch erneuert werden müssen. Dazu gehört neben Zu- und Ableitungen im Erdreich auch das Becken. Dieses wird das Regenwasser in Zukunft sammeln und zwischenspeichern. Anschließend wird das Wasser gedrosselt in den Nöthnitzbach abgeleitet, erklärt Siebert. Das erste Oberflächenwasser wird aber erst gezielt eingeleitet, wenn der Ausbau der Bundesstraße 2019 startet. Dann soll das Becken auch erst an die neu gebaute Ableitung in Richtung Nöthnitzbach angeschlossen werden.

Das neue Regenrückhaltebecken kann aber noch einiges mehr als das Wasser ansammeln und ableiten. „Es dient auch der Klärung des Wassers“, sagt Isabel Siebert. Dabei setzen sich Sedimente im Becken ab. Auch Benzin und Öl, das bei Verkehrsunfällen auf der B 170 aus den Fahrzeugen austritt, werde hier in Zukunft gezielt aufgefangen. Das Erdbecken verfüge über 2 200 Kubikmeter Dauerstau-Kapazitäten sowie zusätzlich 2 150 Kubikmeter Rückhaltevolumen. Insgesamt eine Million Euro investiert das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in diese neue Regenrückhaltung.

Mit der Fertigstellung des neuen Beckens in Bannewitz seien im Rahmen des Ausbaus der B 170 für dieses Jahr auch keine weiteren Arbeiten vorgesehen. „Der Baustart im Straßenbereich ist für 2019 an der Anschlussstelle der A 17 vorgesehen“, erklärt Isabel Siebert. Gebaut werde in drei Teilabschnitten. Zunächst soll die stark befahrene Trasse bis zur Einmündung Winckelmannstraße in Bannewitz ausgebaut werden. Hier soll die B 170 künftig vierspurig werden, also zwei Fahrstreifen in jede Richtung erhalten. Ein besonders wichtiger Abschnitt wird der Ausbau der Bundesstraße in Höhe der Kreuzung zur Boderitzer Straße. Die Kreuzung, die zum einen ins Bannewitzer Gewerbegebiet führt und zum anderen die B 170 mit dem Ortskern verbindet, gilt als Unfallschwerpunkt. Daher soll der Bereich übersichtlicher gestaltet werden. Von der Anschlussstelle A 17 bis zur Kreuzung Boderitzer Straße wird parallel zur Straße auf 1,3 Kilometern Länge auch ein 2,50 Meter breiter Radweg gebaut. Insgesamt rund zehn Millionen Euro wird das gesamte Bauprojekt kosten.

Außerdem ist die B 170 zwischen Bannewitz und der Anschlussstelle Südvorstadt als Testfeld für Intelligente Verkehrssysteme (IVS) von der sächsischen Staatsregierung benannt. Dabei ist unter anderem vorgesehen, Ampeln vorausschauend miteinander zu verknüpfen, die Verkehrsteilnehmer mit Info-Tafeln über mögliche Verkehrsstörungen sowohl auf der Autobahn als auch im Stadtgebiet Dresden zu unterrichten und schließlich Empfehlungen für Umleitungen zu geben, erklärte Marco Henkel vom Verkehrsministerium.