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Rekordsaison an der Talsperre Malter

Bäderchef Klaus Kaiser blickt auf Spitzenwerte an der Talsperre Malter und besondere Schwierigkeiten zurück.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Osterzgebirge. Der Sommer 2018 war eine außergewöhnliche Badesaison. „Wir hatten 52 Einsatztage am Stück. Das gab es die letzten zehn Jahre nicht“, sagt Klaus Kaiser, Geschäftsführer der Weißeritztal Erlebnis GmbH, die die drei Strandbäder an der Talsperre betreibt. Bisher war das Jahresergebnis 2015 das beste an der Talsperre. Das wird dieses Jahr übertroffen. Rund 50 000 Besucher kamen in die Bäder nach Malter, Paulsdorf und Seifersdorf. Es war also eine Rekordsaison für das Dippoldiswalder Naherholungszentrum vor den Toren von Dresden. Wie sieht das im Detail aus?

Die Ausgangslage: Wegen Bauarbeiten war der Wasserstand niedriger

Wenn die Voraussetzungen besser gewesen wären, hätte der Besuch alle Grenzen gesprengt. Doch Bauarbeiten zur Sanierung der Staumauer hatten solche Höhenflüge verhindert. Die Landestalsperrenverwaltung hatte den Umleitungsstollen tief unten am Fuß der Staumauer saniert. Deswegen hätten die Staumeister bei drohendem Hochwasser nicht so schnell reagieren können wie üblich. Damit dennoch genug Stauraum bereitsteht, um ein Hochwasser aufzufangen, musste der Wasserstand abgesenkt werden, dreieinhalb Meter niedriger als üblich. „Ich schätze, dass uns der Wasserstand ein Drittel der möglichen Kunden gekostet hat“, sagt Kaiser. „Wir haben das an den heißen Tagen gemerkt. Da sind weniger Badegäste gekommen als an vergleichbaren Tagen in den Vorjahren.“

Zwar haben die Betreiber Gegenmaßnahmen ergriffen und Zugänge ins Wasser betonieren lassen, damit die Badegäste nicht über einen steinigen Strandstreifen zum Wasser laufen mussten. Der Bootssteg in Malter wurde nach unten verlegt. Das ist auch gut angekommen, stellt Kaiser fest. Er konnte diese Saison aber die Wasserspielgeräte wie den Eisberg nicht in Betrieb nehmen. So hat er zwar einen Rekord erreicht. Der fällt aber nicht so groß aus, wie es nach einem Sommer wie diesem möglich gewesen wäre.

Das Strandbad Paulsdorf: Deutlicher Zulauf von Badegästen

Dabei gab es auch Unterschiede zwischen den drei Strandbädern. In Paulsdorf bemerkten die Mitarbeiter der Erlebnisgesellschaft einen deutlichen Aufwind. Hier hatte das Unternehmen schon in den Vorjahren die Gastronomie ausgebaut. Dieses Jahr hat hier auch die Verleihstation für das Stand-Up-Paddling zum ersten Mal geöffnet. „Das hat uns viele neue Kunden gebracht“, stellt Kaiser fest.

In Paulsdorf betreibt auch Mirko Göschel privat einen Tretbootverleih. Er ist mit dieser Saison ebenfalls zufrieden. „Es gab zwar die ganz heißen Tage mit 38 Grad. Aber da haben sich die Aktivitäten eher auf die späteren Stunden am Tag verschoben“, hat er beobachtet. Auch er hat eine gute Saison, die noch besser hätte sein können.

Das Strandbad Seifersdorf: Probleme mit Hundebesitzern

Seifersdorf ist traditionell der meistbesuchte Strand an der Talsperre. Hier gab es aber ein paar Schwachstellen, welche die Betreiber abstellen wollen. So hat die Erlebnisgesellschaft im vergangenen Jahr auch den Strandbereich mit übernommen, der bis dahin privat betrieben wurde, einschließlich des Hundestrands. Hier gab es Probleme mit Hundebesitzern, welche die Regeln nicht respektierten, vor allem die Leinenpflicht. „Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wären wir gezwungen den Hundestrand einzustellen“, sagt Kaiser.

Das Strandbad Malter: Der erste Anlaufpunkt für Bahnfahrgäste

Malter hatte dieses Jahr im Vergleich den geringsten Gästezulauf. Autos aus Richtung Dresden oder Dippoldiswalde konnten wegen der gesperrten Brücke nicht auf direktem Weg ans Bad ranfahren. Dagegen ist Malter natürlich der erste Anlaufpunkt für alle die Besucher, die mit der Weißeritztalbahn ankommen. Das kam vor allem dem Verleih von Ruder- und Tretbooten zugute. Manche kamen mit der Bahn an, machten eine Runde auf dem Wasser und fuhren mit dem Zug wieder zurück.