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Reise in das Nimmerland

Bei der Wintertanzgala der Tanzszene Bautzen begeisterten 400 Mitwirkende.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Hat Wendy das alles nur geträumt? Wenn ja, dann war es ein schöner Traum, der aber auch aufregende Momente hatte. Für die Zuschauer der Wintertanzgala der Tanzszene Bautzen war es jedenfalls ein traumhaftes Erlebnis, den 400 Tänzerinnen und Tänzern zuzuschauen. Am Sonnabend und am Sonntag brachten sie das getanzte Märchen „Wendys Abenteuerreise“ im Großen Haus des Bautzener Theaters zur Aufführung. Die Tanzpädagoginnen Delia Mihai und ihre Tochter Roxana Mollinger-Mihai nahmen das Märchen von Peter Pan zur Grundlage, um daraus zauberhafte Szenen zu gestalten, die jeder der vielen Übungsgruppen die Möglichkeit gab, sich zu präsentieren. Von den ganz Kleinen bis hin zur Erwachsenengruppe bekamen alle ihren ganz großen Auftritt.

Das Mädchen Wendy, getanzt von Emilia Thiele, lernt die wunderbare Welt der Fee Tinkerbell, spitze getanzt von Franka Schletzke, kennen. Mit ihr begibt sie sich auf die Reise in das Nimmerland, das bevölkert ist von weiteren elfenartigen Wesen, lustigen Nimmerlandskindern, Schmetterlingen, Krebsen, Libellen und possierlichen Äffchen. Doch die Idylle findet ihr abruptes Ende, als Tinkerbell von bösen Piraten gefangen genommen wird.

Sparsam eingesetzte Kulissen

Doch Wendy gibt nicht auf und macht sich nach der Tanzpause auf, um ihre Freundin Tinkerbell zu befreien. Dabei muss sie einen Vulkan überqueren, gegen Schatten und Nebel ankämpfen, sich gegen Schlangen und Krokodile bewähren. Sie gerät in einen Sandsturm und muss sich durch Lianengestrüpp durchschlagen. Doch auch ein getanztes Märchen wäre kein Märchen, wenn sich zum Schluss nicht alles zum Guten fügen würde.

Den Choreografinnen Delia Mihai und Roxana Mollinger-Mihai ist es gelungen, mit der Wintertanzgala ein Gesamtkunstwerk auf die Bühne zu bringen, das in sich stimmig ist. Die sparsam eingesetzten Kulissen bilden zusammen mit den grafisch sehr gelungenen Hintergrundbildern den Rahmen für die Tanzbilder. Bei denen wechselt sich klassisches Ballett bis hin zum Spitzentanz mit Modern Dance und Hip-Hop-Szenen ab. Das Publikum geizte nicht mit Szenenapplaus. Besonders viel Vergnügen bereiteten den Zuschauern die herzerfrischenden Auftritte der Tanz-Minis, die als Krebse, Äffchen oder Regenbogenkinder zeigen konnten, dass auch die ganz Kleinen schon ganz groß sind. Ein Augenschmaus waren auch die aufwendig gestalteten Kostüme.

Zum Schlussbeifall versammelten sich alle der rund 400 teilnehmenden Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne und nahmen ihren wohlverdienten stürmischen Beifall entgegen. Dank für diese außerordentliche Leistung verdient haben sich neben Delia und Roxana Mihai aber auch die zahlreichen Helfer hinter der Bühne, die für Ordnung unter dem Gewusel von so vielen Tänzerinnen und Tänzern sorgten.

Die Wintertanzgala ist noch einmal am 14. und am 20. Januar im Deutsch-Sorbischen Volkstheater zu sehen.