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Regenwasser spült Staustufe aus

Erneut sorgen Unwetter in der Region für Überflutungen. Auch der Sonnenhof in Ossig auf dem Berg bleibt nicht verschont.

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© André Braun

Von Elke Braun und Verena Toth

Roßwein/Döbeln. Der bange Blick gen Himmel, sobald sich ein Gewitter zusammenbraut, ist in diesem Frühsommer beinahe schon Routine. Im Wochentakt sorgen starke Regengüsse für Alarmstimmung bei Anwohnern und Einsätze bei den Feuerwehren der Region.

Auch am vergangenen Wochenende gingen über Döbeln starke Gewitter nieder und verursachten an einigen Stellen Schäden und Überflutungen. Am Sonntag war der Roßweiner Ortsteil Ossig betroffen. Die Wassermassen strömten in die Lichtschächte der Bowlingbahn im Landhotel Sonnenhof. „Die Schächte liefen voll wie ein Aquarium. Dem Druck von außen konnten die Fensterdichtungen aber natürlich nicht lange standhalten“, berichtete Geschäftsführer Markus Weinert. Innerhalb kurzer Zeit wurden die Räume der Bowlingbahn geflutet. Glücklicherweise entdeckten die Hotelmitarbeiter den Wassereinbruch rechtzeitig und konnten somit größere Schäden noch verhindern. Da der Boden zumeist gefliest ist, habe es glücklicherweise kaum größere Schäden gegeben. Einrichtung und Wandverkleidung seien nur geringfügig nass geworden. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat der Geschäftsführer gegen das eindringende Wasser gekämpft. „Etwa fünf Stunden haben wir geputzt und den Raum schließlich wieder trocken legen können“, berichtete Markus Weinert. Dass der Sonnenhof auf dem Berg in Ossig einmal von einem Wassereinbruch durch Regenfälle betroffen sein könnte, hat den hochwassererfahrenen Gastronomen besonders überrascht. „Hätte es noch einige Zeit weiter so geregnet, wäre die Bowlingbahn erheblich zerstört worden. So sind wir dieses Mal glücklicherweise glimpflich davon gekommen“, war der Hotelier erleichtert. Beobachtet habe er in Ossig zudem einen Schlammfluss, der auf der Fahrbahn ins Tal gespült worden ist.

Welche Kraft Wasser entwickeln kann, wurde auch an der Staustelle des Kaiserbachs in Mahlitzsch deutlich. Dort lief das Regenwasser über die Begrenzung hinaus und spülte das Ufer teilweise komplett weg. „Etwa 10 000 Euro wird die Reparatur wohl kosten. Dafür müssen wir eine Baufirma beauftragen“, sagte Roßweins Bürgermeister Veit Lindner (parteilos). Er hatte am Montagmorgen auch Schäden an ausgespülten Wegen sowie weggespülte Erde von Feldern begutachtet. „Trotz alledem hat es uns in unserem Stadtgebiet bislang glücklicherweise noch nicht so schlimm erwischt“, war er erleichtert.

Michael Hengst, Leiter der Niederstriegiser Wehr, machte sich am Montagmorgen ebenfalls ein Bild von den Schäden. Zum Einsatz wurden weder seine Kameraden der Niederstriegiser, noch die der Roßweiner Feuerwehr am Sonntag gerufen. „Wir waren glücklicherweise nicht so schlimm betroffen“, äußerte sich auch der Roßweiner Wehrleiter René Bernhard erleichtert.

Keine Verschnaufpause gab es für die Feuerwehrleute in Döbeln. Nach dem Regenguss am Sonntagnachmittag mussten die freiwilligen Helfer zu zwei Einsätzen ausrücken. Auf der Westfälischen Straße hatten die Bewohner eines TAG-Wohnhauses Alarm geschlagen, als Wasser durch das Dach eingedrungen war. Die Schäden am Dach sollen laut Vermieter schnellstmöglich behoben werden. In Oberranschütz wurden Erde und Schlamm auf eine Straße gespült. 15 Feuerwehrleute aus Döbeln und drei aus Limmritz beseitigten den Morast, der sich auf einer Länge von zehn Metern als eine 30 Zentimeter dicke Schicht auf der Fahrbahn abgesetzt hatte. Dabei kam unter anderem ein Radlader zum Einsatz.