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Rechnen für die neue Grundschule

Die Kittlitzer Einrichtung kann saniert werden, jetzt gab es die Finanz-Zusage. Der Bau wird ein paar Jahre dauern.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Altmann-Kühr

Kittlitz. Dass die Bürokratie es guten Plänen manchmal schwer macht, umgesetzt zu werden, davon kann Löbaus Oberbürgermeister Dietmar Buchholz ein Lied singen, wie man sprichwörtlich sagt. Gesungen hat er am vergangenen Sonntag aber nicht, das hat er den Kindern der Kittlitzer Grundschule überlassen. OB Buchholz ließ stattdessen den langen Weg noch einmal Revue passieren, den Stadt und Schule genommen haben, bis sie nun das Okay für die Sanierung der Grundschule im Ortsteil bekamen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) brachte am Sonntag persönlich den Fördermittelscheck vorbei – symbolisch, versteht sich. Das Geld, über drei Millionen Euro, wird in den kommenden Jahren scheibchenweise vom Freistaat ausgezahlt. Für die Geld-Übergabe hatten Schüler und Lehrer ein Sommerfest mit buntem Programm organisiert.

Eine Schule ist nicht nur ein Gebäude, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Geldübergabe für die Sanierung der Kittlitzer Grundschule. Er lobte die Arbeit von Schulleiterin Katja Marquardt (zweite von rechts) und ihrer Kollegen. Arthur aus d
Eine Schule ist nicht nur ein Gebäude, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Geldübergabe für die Sanierung der Kittlitzer Grundschule. Er lobte die Arbeit von Schulleiterin Katja Marquardt (zweite von rechts) und ihrer Kollegen. Arthur aus d © Rafael Sampedro

Bereits 2014, so schilderte OB Buchholz, habe er erstmals mit dem Kittlitzer Ortsvorsteher zusammengesessen und Pläne für die Grundschule geschmiedet. Der DDR-Plattenbau ist dringend sanierungsbedürftig. Vor allem energetisch ist er nicht mehr zeitgemäß. Ebenfalls 2014 schon habe man Verbindung mit der Sächsischen Aufbaubank (SAB) als Fördermittelgeber aufgenommen und die Pläne vorgestellt. Obwohl bald darauf eine Baugenehmigung vorlag, waren weitere Absprachen und Änderungen nötig, weswegen es bis jetzt dauerte, bis das Okay von allen beteiligten Behörden vorlag.

Ein Ärgernis, das auch der Ministerpräsident erkannt hat. „Die Kittlitzer Grundschule ist wieder einmal ein Beispiel, wie kompliziert und bürokratisch so ein Vorhaben ist. Wir werden künftig die Verfahren abkürzen und vereinfachen“, sagte Michael Kretschmer zu. Dazu sei in der Landesregierung bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Nun aber ist es geschafft, die Stadt kann das Vorhaben – nach Aussage von OB Buchholz das umfangreichste, das Löbau noch vor sich hat – in Angriff nehmen. Insgesamt kostet das Bauvorhaben in Kittlitz 6,3 Millionen Euro. Über drei Millionen an Fördermitteln sind jetzt für die ersten beiden von vier Bauabschnitten übergeben worden. Das Gebäude wird zuerst energetisch saniert und innen ausgebaut. Eine neue Sporthalle wird errichtet sowie die Außenanlagen gestaltet. Die neue Turnhalle soll dann direkt an der Schule liegen, genau wie jetzt schon der Hort. Kurze Wege für die Jüngsten also. Bis das alles fertig ist, wird es aber noch ein paar Jahre dauern, so OB Buchholz. Nun sollen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Buchholz hofft, dass im Frühjahr 2019 die ersten Arbeiten starten können. „Einige der Kinder werden das nicht mehr als Schüler hier erleben.“ Aber es ginge ja um eine Investition in die Zukunft, für die nächsten Generationen, sagte der OB.

Der Ministerpräsident, selbst Vater von zwei Kindern, sieht zusätzlich zu einem intakten Gebäude weitere Aspekte, die eine gute Schule ausmachen. Wichtig sei auch ein engagiertes Kollegium, das seine Aufgabe nicht nur in der Wissensvermittlung sieht. Auch hier punktet die Kittlitzer Grundschule. Kretschmer lobte die Arbeit von Schulleiterin Katja Marquardt und ihrem Team. Vor allem um die Integration von Flüchtlingskindern hat sich das Team in Kittlitz verdient gemacht. Es gibt eine sogenannte DaZ-Klasse. Deutsch als Zweitsprache wird dort unterrichtet. Vor allem Asylbewerberkinder besuchen diese Klasse, um die deutsche Sprache zu lernen und sich an den Schulalltag zu gewöhnen. Eine große Aufgabe, auch für die Pädagogen, sagt Schulleiterin Katja Marquardt. Manche Kinder müsse man erst an grundlegende Dinge heranführen. Wie man einen Stift hält, zum Beispiel, erzählt Frau Marquardt. In ihrem Einzugsbereich gibt es zwei Asylbewerberheime. „Da ist noch viel zu tun.“