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Rauschwalde will die WM gewinnen

Die 12- bis 14-jährigen Fußballer schlüpfen in die Rolle von Wales. Und treten bei der Mini-WM in Dresden an.

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© Archivfoto: Robert Michael

Von Susanne Sodan

Görlitz. Island kannte vor zwei Jahren auch noch keiner, zumindest nicht als Fußball-Nation. Jetzt sind die Isländer zum ersten Mal bei einer Fußball-WM dabei. Nicht nur ihre Landsleute, sondern auch viele Nicht-Isländer wünschen ihnen, dass sie weit kommen mögen. Alleine schon wegen der „Huh“-Rufe. Vielleicht läuft es für die Rauschwalder ja ähnlich. Der GFC Rauschwalde 1964 nimmt zum ersten Mal an der SZ-Mini-WM teil. Die 12- bis 14-jährigen Spieler vertreten ein Land, das – bisher – auch nicht als große Fußballnation galt: Wales. Und auch sie haben sich vorgenommen, weit zu kommen. Nur den passenden Schlachtruf brauchen sie noch. Steffen Weynar, Trainer beim GFC Rauschwalde, hatte eine Werbung für die Mini-WM gesehen – und dachte sich, das wäre was für die Rauschwalder C-Jugend. „Wir sind alle fußballverrückt“, erzählt Steffen Weynar. „Die Jungs sind schon heiß auf das Turnier.“

Am Sonntag findet die Mini-WM im Dresdner DDV-Stadion statt. 42 C-Jugend-Mannschaften aus ganz Sachsen treten an. Alle Vereine haben im Vorfeld ein Land zugelost bekommen. Der Titelverteidiger, der Döbelner SC, vertritt beispielsweise die Schweiz. Italien ist bei der echten WM diesmal zwar nicht dabei, bei der Dresdner Mini-WM aber schon: Italiens Rolle wird der BC Hartha übernehmen. Und die Rolle der Fans ist in Russland wie in Dresden genau dieselbe: Die Eltern, Trainer, Vereinsmitglieder und Freunde unterstützen ihre Mannschaft mit zum jeweiligen Land passenden Aktionen, Kostümen und Fangesängen. Gar nicht so einfach bei Wales. „Das ist tatsächlich eine kleine Herausforderung“, sagt Steffen Weynar. Walisische Flaggen hat er aber schon bestellt. Auf denen ist ein roter Drache auf weißem auf grünem Grund zu sehen. Entsprechend lautet auch der Wahlspruch der Waliser: „Der rote Drache rückt vor.“ Vielleicht lässt sich ja daraus ein guter Schlachtruf machen.

Trainer Steffen Weynar ist davon überzeugt, dass die GFC-Jugend Chancen hat. „Wir müssen durch die Vorrunde kommen, dann ist alles möglich.“ Es gibt noch einen zweiten Grund, warum sich die Rauschwalder so sehr auf die Mini-WM freuen. Die Jugendlichen tragen die Partien im DDV-Stadion aus, also auf dem Rasen von Dynamo Dresden. „Wir sind alle sehr große Dynamo-Fans“, sagt Steffen Weynar. Er hat selber 31 Jahre aktiv Fußball gespielt, Mitte der 80er Jahre auch für die Bezirksauswahl Dresden. Am Sonntag können sich die Besucher auch die Räumlichkeiten des Stadions ansehen.