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Ran an die süßen Früchte

Im Landkreis sind die Erdbeeren reif. Selbstpflücker sind willkommen und haben eine große Auswahl.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia und Britta Veltzke

Landkreis. Was für herrliche Früchte! Rund zwei Wochen früher als sonst hat die Erdbeersaison überall im Landkreis Meißen begonnen. Und wenn Petrus keinen Starkregen oder Hagelschauer schickt, stattdessen baldmöglichst einen schönen langsamen Landregen, dann könnte es in dieser Saison auch eine gute Ernte werden.

Jürgen Schneider in Zschauitz ist froh, seine Plantage im „Heiligen Grund“ zu haben, in der feuchten Hopfenbachaue. Darunter liegt Fels, dadurch erwärmt sich die Erde schneller. Denn bewässern kann Schneider bei Trockenheit nicht mehr. Bis voriges Jahr hatte er eine Beregnungsanlage. „Dann wollte ich mit der Plantage aufhören und habe die Anlage verkauft“, sagt der Zschauitzer. Die Kinder hätten ihn überredet, den Familienbetrieb dieses Jahr aber doch noch einmal weiterzuführen.

Fast 51 Hektar Freiland-Erdbeeren

Auf fast 51 Hektar werden im Landkreis Meißen in 14 Betrieben Freiland-Erdbeeren angebaut und meist zum Selbstpflücken angeboten – auch wenn der Obstanbau ein wirtschaftlich immer schwierigeres Geschäft geworden ist. Mit Supermarktpreisen können die Obstbauern der Region nicht mithalten. Dafür mit Frische und guter Qualität. Um die zu erreichen, musste der Betrieb Kmehlener Agrarprodukte in diesem Jahr einiges investieren. Sturm Friedericke hatte die Erdbeerzelte in Gävernitz zerlegt. Grundgerüste von fünf neuen Zelten wurde daraufhin aufgebaut und mit neuen Planen überspannt. Die Gerüste haben nun stärkere Rohre, um in Zukunft Stürmen zu trotzen. Hier reiften die frühen Erdbeeren – zusätzlich zu den Freilandflächen. Die Investition wird sich für die Kmehlener lohnen. Denn die Nachfrage nach den Früchten ist konstant hoch. „Die Erdbeeren sind für uns mittlerweile ein echtes Geschäftsfeld geworden“, sagte Volker Zietzschmann schon vor Jahren. Die Flächen liegen günstig auf dem halben Wege zwischen Großenhain und Priestewitz. Ein stabiler Kundenkreis kommt zur Selbstpflücke. Kritisch könnte es allerdings ab kommendem Dienstag werden, wenn die Straße zwischen Großenhain und Priestewitz gesperrt wird und die Großenhainer eine Umleitung in Kauf nehmen müssen.

Wo es Erdbeeren gibt

Zschauitz

Wo? Erdbeerland von Jürgen Schneider, zu erreichen über Gewerbegebiet Großenhain-Zschieschen/s. Schilder

Wann? Täglich von 7 bis 18 Uhr, am Sonntag von 8 bis 12 Uhr.

Preise: Selbst gepflückt für 3,99 Euro pro Kilo; fertig gepflückte Körbe gibt es hier leider nicht.

Lenz

Wo? Familie Macher, Garten- und Landschaftsgestaltung, Am Kaßberg 1 in Lenz, gepflückt wird vom Feld und von Kulturtöpfen

Wann? Täglich von 8 bis 18 Uhr, auch am Wochenende.

Preise: Selbst gepflückt für 3 Euro, fertig gepflückt für 3,50 Euro.

Gävernitz

Wo? Plantage der Kmehlener Agrarprodukte, Richtung Kmehlen

Wann? Täglich von 7 bis 19 Uhr, am Sonntag nur bis 13 Uhr.

Preise: Ein Kilo selbst gepflückte Erdbeeren kostet 3,50 Euro, ein Kilo fertig gepflückte Früchte 5,50 Euro pro Kilo.

Blattersleben

Wo? Vier Hektar u. a. zur Selbstpflücke vom Obsthof Ibisch in Blattersleben

Wann? Täglich von 7 bis 18 Uhr, auch am Wochenende.

Preise: Selbst gepflückte Erdbeeren kosten 2,80 Euro pro Kilo, fertig gepflückt 5 Euro.
Es gibt auch Marmeladenerdbeeren für 1,99 Euro für 750g.

Riesapark

Wo? Auf dem Feld des Obsthofes Wurzen, direkt neben dem Riesapark.

Wann? Täglich von 9 bis 18Uhr, sonntags 9 bis 14 Uhr.

Preise: Ein Kilo selbst gepflückte Erdbeeren kostet drei Euro, ein Kilo fertig gepflückte Früchte kosten sechs Euro (in 500-Gramm-Schalen).

Riesa-Pausitz

Wo? Auf dem neuen Feld von Landwirt Andreas Mantzsch in Pausitz (Neubauernweg).

Wann? Täglich von 7 bis 18 Uhr, sonntags von 8 bis 12 Uhr.

Preise: Selbst gepflückte Erdbeeren kosten drei Euro pro Kilo; fertig gepflückte Früchte gibt es nicht.

Ponickau

Wo? Beim Spargelhof Ponickau, Finkenmühlenweg 2 oder in Reichenberg, Dresdner Straße.

Wann? Mo.-Fr. 8 bis 18 Uhr, Sa. bis 16 Uhr, So. bis 12 Uhr.
In Reichenberg Mo.-So. 9 bis 18 Uhr

Preise: Selbst gepflückt: 3,60 Euro pro Kilo.

Riesa-Oelsitz

Wo? Auf dem Feld des Landwirtschaftsbetriebes Kittler, direkt am Ortsausgang Richtung Riesa.

Wann? Täglich von 7 bis 18 Uhr, sonntags von 8 bis 12 Uhr.

Preise: Selbst gepflückte Erdbeeren kosten drei Euro pro Kilo,
fertig gepflückte kosten sechs Euro.

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Waltraut Drochol und Waldemar Geissler sind auf jeden Fall voll im Erdbeerfieber. Die Symptome: rote Hände und ein vorfreudiger Glanz in den Augen. Die beiden Heydaer wuchten in Oelsitz zwei volle Körbe auf die Waage. „Da sieht man mal wieder, wer schneller pflückt und wer die meiste Zeit mit Naschen verbringt“, scherzt Waltraut Drochol in Richtung ihres Begleiters. Sie hat den größeren der beiden Körbe gefüllt: sechs zu drei Kilo steht es nach ihrem Ernteeinsatz. Waldemar Geissler gönnt ihr den Sieg. „Es ist wie in jedem Jahr.“ Aber was macht man nun mit neun Kilo Erdbeeren? „Marmelade“, erwidert die Heydaerin prompt. „Wir haben Cranberrys im Garten. Doch reine Cranberrykonfitüre würde nicht schmecken, deswegen mache ich eine Mischung mit den Erdbeeren.“