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Radweg ist komplett

Radfahrer können jetzt zwischen Bautzen und Bischofswerda abseits der viel befahrenen Staatsstraße unterwegs sein. 2,6 Millionen Euro hat der Lückenschluss bei Göda gekostet.

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© Steffen Unger

Von Katja Schäfer

Göda. Viele Jahre lang war er ein Wunsch, jetzt ist er Wirklichkeit geworden: der durchgehende Radweg zwischen Bautzen und Bischofswerda. Seit vor Kurzem die Bauarbeiten an einer Brücke in Göda abgeschlossen wurden, können Radfahrer zwischen der Kreisstadt und Schiebock abseits der viel befahrenen Staatsstraße unterwegs sein. Auf großen Abschnitten der insgesamt rund 20 Kilometer langen Strecke war das schon seit etlichen Jahren der Fall. Doch bei Göda klaffte zwischen Dreistern und Schwarznaußlitz noch eine große Lücke. Das ist nun Vergangenheit.

In den vergangenen beiden Jahren wurde zuerst im zwischen Dreistern und Göda ein Radweg gebaut. In diesen 2,8 Kilometer langen Abschnitt flossen laut Aussagen der Pressesprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), Isabel Siebert, 1,1 Million Euro. Im Zusammenhang mit dem Bau mussten unter anderem auch Strom- und Telefonleitungen verlegt sowie in Neu-Bloaschütz und Dreistern neue Busbuchten angelegt werden.

Danach war dann der Abschnitt zwischen Göda und Rothnaußlitz an der Reihe. Für diese 3,4 Kilometer lange Strecke gab das Lasuv 1,5 Millionen Euro aus. In diese Summe eingeschlossen sind die Kosten für die Erneuerung einer Brücke über das Lange Wasser in Göda. Die Arbeiten daran dauerten länger als ursprünglich geplant. Aber jetzt sind sie abgeschlossen. „Der Radweg ist damit durchgehend nutzbar“, betont Isabel Siebert und fügt an: „Lediglich die Pflanzarbeiten auf Böschungen und in Randbereichen neben der Brücke erfolgen noch im Oktober.“

Absturzsicherungen und Zäune wurden bereits angebracht. In Göda ließ die Gemeinde zudem drei neue Straßenlaternen aufstellen. In den neuen Abschnitten ist der Radweg zweieinhalb, stellenweise auch drei Meter breit und komplett asphaltiert.

Fast auf der gesamten Strecke zwischen Bautzen und Bischofswerda verläuft die Trasse für Radfahrer neben der Straße; mal mehr, mal weniger weit davon entfernt. In Spittwitz liegt sie zum Beispiel direkt an der Fahrbahn; zwischen Göda und Semmichau hingegen etwa 200 Meter davon entfernt, weil dort ein vorhandener Weg genutzt wurde. Eine Ausnahme bildet der Ort Göda. Dort wurden keine extra Radwege gebaut. Stattdessen verläuft die Route über Gemeindestraßen abseits der Hauptverkehrsader, und zwar über die Straße am Grünen Tal, die Schulstraße und die Alte Bautzener Straße. Diese Streckenführung wird extra ausgewiesen. „Die Beschilderung erfolgt in der nächsten Wochen“ kündigt Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert an.

Mit der Komplettierung der Strecke zwischen Bautzen und Bischofswerda ist eine von vielen Lücken des Radwegenetzes im Landkreis Bautzen geschlossen. Laut einer 2016 von der Kreisverwaltung veröffentlichten Analyse gibt es zwar ein hervorragend ausgebautes Netz an touristischen Radwegen. Schlecht sieht es jedoch für diejenigen aus, die den Weg zur Schule, Ausbildung und Arbeit oder andere Alltagsstrecken mit dem Fahrrad bewältigen. Laut Kreisverwaltung fehlten 2016 mehr als 300 Kilometer Radwege entlang der auch von Radfahrern stark frequentierten Bundes-, Staats- und Kreisstraßen.

Das auf Basis des ermittelten Ist-Zustandes erstellte Radverkehrskonzept listete damals rund 390 Maßnahmen auf, die nötig sind, um das Radwegenetz im Kreis zu vervollständigen. Mit dem Lückenschluss zwischen Bautzen und Bischofswerda ist eine davon erledigt. Und auch zwischen Sohland und Wassergrund haben sich die Bedingungen für Radfahrer jetzt verbessert. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der B 98 wurde dort ein Radweg angelegt. Die Arbeiten endeten zwar vor Kurzem, die Strecke ist aber noch gesperrt, weil im Bereich der Zufahrt zur Sohlander Grundschule Nachbesserungen nötig sind. Die Freigabe erfolgt voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November.