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Spielleute auf der Zugspitze

Der Radeberger Spielmannszug ist erneut Landesmeister. Nun gibt er ein Konzert auf Deutschlands höchstem Berg.

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© Thorsten Eckert

Radeberg. Was für eine Krönung für das Jubiläumsjahr des Spielmannszuges Radeberg: Gleich zwei Pokale und jede Menge Goldmedaillen brachten die Spielleute von den Landesmeisterschaften aus Groitzsch mit in die Bierstadt. Denn mit ihrem Sieg gewannen zuerst die Erwachsenen das vierte Gold in Folge. „Das gelang zuvor keiner sächsischen Formation“, sagt Tom Thiele vom Spielmannszug. Der Nachwuchszug konnte ebenfalls seinen Titel verteidigen und damit das sogenannte Doppelgold, also den Sieg beider Formationen bei einer Meisterschaft, einfahren. Das gelang zum dritten Mal in Folge, ebenfalls ein neuer Rekord.

Dabei hatten die Radeberger Musiker mächtig Respekt vor dem Wettbewerb. Ein neues Regelwerk mit schwierigeren Kurven und komplexeren Marschelementen musste bewältigt werden. Der Erwachsenenspielmannszug hatte deshalb ein zusätzliches Trainingslager und Trainingseinheiten im Schillerstadion absolviert.

Bei den Meisterschaften in Groitzsch lief es jedoch bestens für Spielmannszüge aus dem Rödertal. Nach dem Pflichtdurchlauf zeigten sie bei der Kür eine eindrucksvolle Aufmarsch-Choreografie in ihren historisch-nachempfundenen Uniformen. Gespielt „Radio Caroline“, ein Arrangement aus berühmten Pop-Titeln wie „Thriller“ von Michael Jackson oder Cascadas „Everytime We Touch“. Ganze 1,19 Punkte betrug schließlich der Vorsprung zum Vizemeister Mutzschen, was im Punktesystem, das mit verrechneten Zehntelpunkten wertet, ein klarer Sieg ist.

Knapper ging es beim Nachwuchszug zu. Die jungen Radeberger lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Nachbarverein Kleinröhrsdorf und dem Spielmannszug Zabeltitz. Gespielt wurden dann bekannte Partyhits wie „The Riddle“, „Mamboleo“ und „Narcotic“. Am Ende betrug der Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Zabeltitz hauchdünne 0,15 Punkte.

Da höchste Konzert Deutschlands

Die Spielleute haben jedoch keine Zeit, sich auszuruhen: Am kommenden Wochenende geht es wieder auf Reise. Da wird das Ensemble in München zum Oktoberfest erwartet. Auch hier ist der Terminkalender randvoll. Übernachtet wird in Radebergs Partnerstadt Garching. Von dort werden die 50 Vereinsmitglieder zu einem außergewöhnlichen Konzert starten. Der Verein plant nämlich einen Auftritt auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. „Da werden wir bei hoffentlich gutem Wetter das höchste Konzert Deutschlands spielen“, sagt Tom Thiele. Außerdem ist ein Konzert im urbayerischen Römerhof in Garching geplant.

Am Sonntag steht dann der eigentliche Höhepunkt an: Der Radeberger Erwachsenen-Spielmannszug marschiert beim Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfestes mit. Als einziger sächsischer Verein konnten sich die Radeberger hierfür qualifizieren. Hier gelten strenge Regeln für die Aufnahme in den Umzug. Wichtigstes Kriterium ist historische Authentizität, die der Spielmannszug mit seiner historisch-nachempfundenen Uniform zu bieten hat. An das Jahr 2010, in dem der Spielmannszug das letzte Mal in München war, erinnern sich viele Mitglieder noch heute: „Der Zug durch die Münchner Innenstadt, der Einmarsch auf den Wiesn und in die typischen Festzelte sind für viele noch unvergessliche Momente, die zur Konzertreise auch dieses Mal dazugehören werden.“, sagt der Radeberger.

Wer sich nicht entgehen lassen möchte, die der Spielmannszug durch München marschiert, kann sich das Live im Fernsehen anschauen. Der Umzug wird am Sonntag ab 10 Uhr im ARD ausgestrahlt. Außerdem plant der MDR Sachsenspiegel für Sonntagabend ab 19 Uhr eine Berichterstattung. (SZ/td)