Merken

Probefelder wurden ausgetauscht

Beim Neubau der S 96 war jetzt ein Teil der gerade eingebauten Schichten ausgebaggert worden. Die SZ fragte daraufhin beim Straßenbauamt nach.

Teilen
Folgen
NEU!
© J. Simon

Von Sven Görner

Volkersdorf. Anwohner der gesperrten Volkersdorfer Ortsdurchfahrt glaubten in der vergangenen Woche, ihren Augen nicht zu trauen: Auf der Baustelle zwischen dem Ortseingang aus Richtung Bärnsdorf und der Moritzburger Straße war am Mittwoch damit begonnen worden, die nach dem Abfräsen des alten Straßenbelags und dem etwa einem Meter tiefen Auskoffern des künftigen Straßen- und Gehwegbereichs eingebrachten Schichten komplett wieder auszubaggern. Der Schotter wurde zu einem Zwischenlager abtransportiert.

Am Donnerstag bot sich dann das gleiche Bild. Allerdings, so ein Anwohner, wurde auch damit begonnen, neues Material einzubauen, darunter relativ großer Gesteinsbruch und eine Art schwarzen Maschendrahtzaun. Eine Information für die Bürger, warum das so ist, gab es nicht. Auch nicht, ob die gesamte Strecke noch einmal aufgebaggert wird und ob sich die Arbeiten an der Straße dadurch verzögern.

Im Radeburger Rathaus war man von der Entwicklung auf der Baustelle ebenso überrascht worden wie die Anwohner. Eine Anfrage der SZ beim zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) blieb zumindest am Donnerstag unbeantwortet. Diese wurde für Freitag versprochen. Inzwischen liegt die Antwort vor und auch rein optisch ist die Baustelle wieder in dem Zustand wie vor der Baggeraktion.

Vom Lasuv gibt es folgende Begründung für die überraschenden Arbeiten: „Am Bauanfang wurden mit dem ursprünglich geplanten Straßenaufbau nicht die notwendigen Verdichtungswerte erreicht“, schreibt eine Sprecherin des Amtes. Daraufhin seien dann in Abstimmung mit der Bauleitung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, dem Baugrundgutachter und dem planenden Ingenieurbüro verschiedene Varianten des zukünftigen Straßenaufbaus in sogenannten Probefeldern getestet worden.

„Bei schwierigem und inhomogenen Baugrund ist das gängige Praxis. Letztendlich wurde entschieden, die untere Lage gegen Grobschlag auszutauschen. Darüber wird ein Geogitter verlegt.“ Dieses Gitter, das auf den ersten Blick tatsächlich an Maschendraht erinnert, dient dazu, Lasten großflächig auf den Untergrund zu verteilen. Damit wird die Tragfähigkeit erhöht sowie punktuelle Setzungen verhindert, ohne einen aufwendigen und kostspieligen Bodenaustausch. „Der Aufbau der Frostschutzschicht sowie der gebundene Straßenoberbau werden wie geplant vorgenommen“, so die Sprecherin.