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Privates Studentenwohnheim in Zittau eröffnet

Die ersten Bewohner sind eingezogen. Das Erdgeschoss wird barrierefrei, im Dachgeschoss entsteht ein Partyraum.

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© Bernd Gärtner

Von Mario Heinke

Zittau. Oliver Rahn ist in ganz Sachsen unterwegs und verwaltet die Immobilien seiner Chefin. Zweimal wöchentlich steuert er Zittau an und schaut im neu eröffneten Studentenwohnheim „Student-Inn“ am Villingenring 3 vorbei. Das Haus neben dem Exerzierplatz im ehemaligen Gelände der Offiziershochschule der Landstreitkräfte diente noch bis zum Jahr 2013 der Deutschen Rentenversicherung als Bürogebäude. An Büroarbeiten erinnern nur noch die Kassettendecken, manchen Leuchten und Teile der Zimmerbeschilderung auf dem Gang. Nach dem Auszug der Deutschen Rentenversicherung ersteigerte die neue Eigentümerin aus Miesbach am Tegernsee die Immobilie und ließ sie zum Studentenwohnheim umbauen.

© Bernd Gärtner

Die zweite Etage ist bezogen, das ist in der Gemeinschaftsküche erkennbar. Benutzte Teller und Kaffeetassen liegen neben der Spüle, leere Verpackungen und Krümel zieren den Esstisch. Ein voller Müllsack lehnt am Küchenschrank. „An der Ordnung müssen die Bewohner noch arbeiten“, sagt Oliver Rahn und lacht.

Auf drei Etagen sind jeweils sechs Zimmer entstanden, die zwischen zwölf und 16 Quadratmeter groß sind. Pärchen können die etwas größeren Doppelzimmer beziehen. Auf jeder Etage gibt es für die Bewohner zwei Duschen, zwei Toiletten, eine Gemeinschaftsküche und einen Aufenthaltsraum. Die Räume sind fix und fertig mit neuen Möbeln eingerichtet. Bett, Kleiderschrank, Kommode, Schreibtisch und Drehstuhl gehören zur Standardeinrichtung, im Keller sind Unterstellmöglichkeiten vorhanden, erklärt der Verwalter.

Das Angebot richtet sich an Studenten, die eine Bleibe für einen schmalen Taler suchen. Das günstigste Zimmer ist für 175 Euro zu haben, das größte kostet 220 Euro. Im ganzen Haus liegt eine schnelle Wlan-Verbindung an, die laut Rahn auch rund um die Uhr funktioniert.

Die Hochschule ist in zwölf Minuten zu Fuß erreichbar. Im Erdgeschoss wird derzeit noch gebaut. Die Rentenversicherung hat seinerzeit eine Rampe und eine Automatiktür einbauen lassen, damit auch Rollstuhlfahrer in das Gebäude hineinkommen. Dieser Zugang soll nun wieder aktiviert und das Erdgeschoss barrierefrei ausgebaut werden. So entstehen fünf behindertengerechte Zimmer und ein behindertengerechtes Bad mit Dusche.

Sahnehäubchen: Partyraum

Das Sahnehäubchen des „Student-Inn“ soll ein Partyraum im Dachgeschoss werden. Rahn möchte den großen Raum mit einem Snookertisch, Sofas und einen großen Flachbildbildschirm ausstatten. Feiern statt Exerzieren, lautet das Motto im ehemaligen Kasernengelände, das im Jahre 1902 für das dritte Königlich-Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 102 errichtet wurde.

In den nächsten Wochen soll auch die Zufahrt fertig sein, die derzeit von der Stadt asphaltiert wird. „Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung war sehr gut“, lobt der Verwalter. Auf die maroden Nebengebäude des Wohnheims wartet die Abrissbirne. Auf der frei werdenden Fläche sollen eine Grünfläche, Sitzbänke, ein Volleyballfeld und eine Grillecke Platz finden. Gegenüber entstehen sechs Stellplätze für die Autos der Wohnheimbewohner. Mietinteressenten können sich ab sofort telefonisch bei Oliver Rahn melden. „Es gibt noch einiges zu tun“, sagt er und erinnert an die vergangenen zwei Jahre. Bei einem Einbruch rissen die Diebe alle Kupferleitungen aus der Wand. Über 500 Liter Wasser damals liefen aus. Die entstandenen Schäden verteuerten den Umbau. Auch die Umwidmung vom Büro- zum Wohngebäude verursachte zusätzliche Kosten. Die Rentenversicherung gab die Beratungsstelle übrigens auf, weil der Bundesrechnungshof das kostenintensive Beratungsstellennetz des mitteldeutschen Versicherers kritisiert hatte.

Kontakt: Telefon 0157 378 29 213