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Premiere für Musik-Fest

Pulsnitz beteiligt sich erstmals an der Fête de la Musique. Auf fünf Bühnen wird musiziert.

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© René Plaul

Von Reiner Hanke

Pulsnitz. Der Donnerstagabend wird kein ruhiger. Darauf können sich die Pulsnitzer einstellen. Die Kamenzer kennen das schon seit 18 Jahren: Am 21. Juni ist Fête de la Musique. In diesem Jahr wird auch Pulsnitz klingen und die Musik gefeiert.

Treibende Kraft war und ist Andreas Jürgel, der Chef der Pulsnitzer Kulturgesellschaft. Mit ihm zusammen sei die Idee entstanden, erinnert sich Bob Kreutel, der Chef der Harlekin-Bar. Dort haben Musiker schon seit Jahren eine Bühne. „Es ist ein gemeinschaftliches Fest“, sagt er. Schließlich sei die Planungsgruppe entstanden und gewachsen. Zu der gehören fünf Leute, dabei auch Christoph Semper vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit. Die Idee reifte wohl im Vorjahr, erinnert er sich, etwas in der Richtung mit jungen Leuten, mit Musik und Bands zu machen. Auch die jährliche Pulsnitzer Nacht der 1000 Lichter im Herbst sei dafür im Gespräch gewesen. Dann wurde es die Fête de la Musique. Die hat sich ja als internationales Musikfest inzwischen einen Namen gemacht.

„Etwas, dass die Leute zusammenbringt“, sollte entstehen, sagt Christoph Semper. Und Bob Kreutel erklärt: „Wir wollten in Pulsnitz etwas bewegen. Die Stadt hat dazu die besten Voraussetzungen. Sie kann feiern und hat dazu auch noch so schöne Plätze, wo es sich anbietet.“ Den neu gestalteten Kirchplatz zum Beispiel oder den Julius-Kühn-Platz. Alle Bühnen sind gut zu Fuß erreichbar, um überall mal reinzuhören. Fünf Standorte sind es insgesamt zwischen Kirchplatz und Kamenzer Straße.

Klassik bis Rock

Markt:

17 Uhr Popchor der Oberschule Pulsnitz

18 Uhr Lisa Oswald (Singer/Songwriter)

19 Uhr Drunken Bitches (Crossover)

20 Uhr Tommy Stern (Singer/Songwriter)

21 Uhr Smohle (Punk-Noise)

Kirchplatz/Kirche:

17 Uhr Fischbacher Ensemble (Klezmer/Instrumentalmusik)

18 Uhr Rödertaler Stubenmusi (alpenländische Musik)

19 Uhr Gemischter Chor Pulsnitz (Volkslieder/Schlager)

20 Uhr Pulsnitzer Instrumentenensemble (Barock/Klassik)

21 Uhr Posaunenchor (Klassik bis Pop)

Ziegenbalgplatz mit Elektro:

17 Uhr POS VA-Service

18 Uhr Rico Loeb

19 Uhr step2live

20 Uhr Koby Funk

21 Uhr Hans G.

Julius-Kühn-Platz:

17 Uhr Harmony Dreams (Akkordeonorchester)

18 Uhr Axel Stiller (Rockpoet)

19 Uhr The Shift (Singer/Songwriter)

20 Uhr Zeitlos (Rock, Country, Folk)

21 Uhr Joe’s Daddy & Friends (Rock, Folk)

22 Uhr Turn Away (Rock, Pop) im Harlekin

Bierpub Kamenzer Str.:

17 Uhr Schüni Loopt (Querbeet)

19 Uhr Lisa Oswald (Singer/Songwriter)

20 Uhr Radio Brassiv (Polka, Rock, Ska)

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Gastronom Bob Kreutel schätzt ein: „Wichtig war uns die musikalische Vielfalt.“ Dass die Kirche zum Beispiel mit dem Posaunenchor im Boot ist oder der Gemischte Chor Pulsnitz, aber auch DJs mit elektronischer Musik. Da singt der Rockpoet auf der einen und spielt die Stubenmusi auf der anderen Bühne. Mit den Musikanten aus dem Rödertal ist sogar alpenländische Musik zu erleben. Von Rock bis Folk sollte es für jeden Musikgeschmack und jedes Alter zur richtigen Zeit die richtige Bühne geben. So wird wie beim internationalen Konzept der Fete, auch in Pulsnitz gratis musiziert. Etwas Geld zur Finanzierung kommt von Sponsoren. Und es geht quer durch die Musikrichtungen. Insgesamt sind 24 Musiker bzw. Ensembles zu erleben. Christoph Semper erklärt, er habe sich zum Beispiel auch um jüngere Bands gekümmert: „So konnten wir Smohle aus Königsbrück, die wir auch schon bei unserem Nachwuchs-Bandcontest 2016 in Pulsnitz dabei hatten, gewinnen.“ Außerdem treten zwei junge Künstler – Max und Jonas – aus Steina auf.

Von und für Pulsnitzer

Die Musiker der Pulsnitzer Fête de la Musique kommen aus Pulsnitz, Dresden und Umgebung. Die Veranstaltung werde auch eine Bühne für musikalischen Nachwuchs aus Pulsnitz und Umgebung bieten. Das sagt der Pulsnitzer Kantor der evangelischen Kirchgemeinde Markus Mütze, ein weiterer im Bunde der Planungsgruppe. „Ein Fest von Pulsnitzern für Pulsnitzer“, nennt es der Kantor, „Das ist doch ein schöner Gedanke“, sagt er. Das Fest soll auch eine Bühne für Leute aus der Stadt und Region sein, sich zu präsentieren, wie zum Beispiel der Pop-Chor der Ernst-Rietschel-Oberschule.

Markus Mütze hat schon sechs Brote und 150 Brötchen beim Bäcker geordert, damit das Publikum nicht hungern muss.

Eine Novität stellt der Pulsnitzer Drucker Uwe Schirrmeister am Verpflegungsstand vor: einen Pulsnitzer Pfefferkuchen-Fruchtwein nach seiner Rezeptur und mit Unterstützung der Pfefferküchlerei Schäfer. Verpflegung gebe es an allen Bühnen, verspricht der Veranstalter. Beim ersten Mal sei viel zu bedenken, bei so einem Fest, sagt Markus Mütze. Das beginnt 17 Uhr. Bereits 16.45 Uhr werden Musiker des Posaunenchores der Kirchgemeinde auf den Turm der Stadtkirche steigen und das Fest klangvoll eröffnen. Es ist sozusagen der Startakkord fürs Publikum, sich auf den Weg zu machen. Die Akteure auf den Bühnen wechseln stündlich. Die letzte Musik-Runde beginnt bei den meisten Veranstaltungsorten 21 Uhr mit zwei Ausnahmen. Im Pub spielt ab 20 Uhr die letzte Band – Polka, Rock und Ska.

Dafür legt der Harlekin noch einen drauf und lädt 22 Uhr noch mit Turn Away aus Pulsnitz zur After Show Party ein. Nun müssen noch die Pulsnitzer mitziehen und am Donnerstag zur Fete kommen. Denn, so Christoph Semper: „Wir erhoffen uns schon, eine Veranstaltung zu etablieren, die von Pulsnitzer Engagierten auch in den nächsten Jahren getragen und damit ein weiteres, kulturelles Highlight für die Region wird.“ Der Kantor ist jedenfalls zuversichtlich, dass es sich etabliert.