Merken

Polizeieinsatz im Geibeltbad

Junge Asylsuchende ignorieren in Pirna vehement Weisungen der Badaufsicht und geraten untereinander in Streit. Nun sind sie wegen Hausfriedensbruch angezeigt.

Teilen
Folgen
NEU!
© Symbolbild: dpa

Daniel Förster und Thomas Möckel

Pirna. Neun jugendliche Asylsuchende, vorwiegend aus Syrien und Afghanistan, sowie aus Libyen und Albanien haben sich am Sonnabend im Geibeltbad Pirna solange den Weisungen der Badaufsicht und des Schwimmmeisters widersetzt, bis sich das Personal gezwungen sah, ihnen Hausverbot zu erteilen und die Polizei zu rufen. Die zwischen 18 und 24 Jahre alten Männer waren „über mehrere Stunden hinweg“ aufgefallen, ermahnt worden und dann auch untereinander verbal in Streit geraten, so ein Diensthabender. Der Streifendienst des Polizeirevieres eilte gegen 16.30 Uhr mit mehreren Wagen zum Freibad. Da die jungen Leute zunächst auch die Beamten, vor allem die weiblichen, ignorierten und Aufforderungen, das Bad zu verlassen, weiterhin missachteten, wurde Verstärkung von der Bereitschaftspolizei angefordert. Erst als die eintraf, lenkten die Widerspenstigen ein. Die Ordnungshüter setzten das Hausrecht des Betreibers durch und erstatteten Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Nach Aussage der Stadtwerke Pirna (SWP), die das Geibeltbad betreiben, komme es gelegentlich vor, dass bei Konflikten die Polizei gerufen werden muss. Bei der Situation am Sonnabend handle es sich aber um einen Einzelfall, da fünf Polizisten sowie drei Badmitarbeiter notwendig waren, um die Hausordnung durchzusetzen. Diese Haus- und Badeordnung hängt öffentlich im Bad in den einzelnen Badelandschaften aus. „Mit dem Besuch des Bades akzeptieren die Gäste die diese Vorschrift“, sagt SWP-Sprecherin Ute Ullrich. Als Badbetreiber und zum Schutz der Gäste setzen die Stadtwerke die Ordnung durch. Wenn ein Hausfriedensbruch begangen wird, kann dies mit einem Hausverbot sanktioniert werden – wie im vorliegenden Fall geschehen. Generell versuchen die Badmitarbeiter allerdings, Streitigkeiten zu schlichten, bevor sie ausarten. Laut der Stadtwerke ist das Personal rund um die Uhr vor Ort. Bei besonderen Vorfällen werden zunächst Gespräche mit den Gästen gesucht. Man versucht, Konflikte frühzeitig zu klären und zu deeskalieren. Das Personal wird jährlich für solche Situationen geschult. Auch künftig, so die Stadtwerke, würden Ordnung und Sicherheit für die Badegäste gewährleistet. Dabei werde stets versucht, die Konfrontation zu umgehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Allerdings sei es dabei unumgänglich, die vorgegebenen Regeln einzuhalten. (SZ/mö/df)