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Plitsch, platsch

Seit mehr als einer Woche kann man wieder im Ottendorfer Teichwiesenbad abtauchen. Die SZ hat sich im sanierten Bad umgesehen.

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© Thorsten Eckert

Von Rainer Könen

Ottendorf-Okrilla. Die Sonne brennt vom Himmel an diesem Vormittag. Ringsum flirrend heiße Luft, die den Hals trocken werden lässt. Ein Durstgefühl steigt auf und der drängende Wunsch nach Abkühlung, sich in das blaue Nass hineinfallen zu lassen, dass einem beim Betreten entgegenschimmert.

Es sei ein wahrer Genuss, in dem sanierten Teichwiesenbad zu schwimmen, findet der 79-jährige Ottendorfer Hans Herklotz, der seit der Eröffnung fast jeden Tag dort mit seiner Frau schwimmen geht und zu den Stammgästen des Freibades gehört.
Es sei ein wahrer Genuss, in dem sanierten Teichwiesenbad zu schwimmen, findet der 79-jährige Ottendorfer Hans Herklotz, der seit der Eröffnung fast jeden Tag dort mit seiner Frau schwimmen geht und zu den Stammgästen des Freibades gehört. © Thorsten Eckert
Der Bad-Kiosk wartet seit der Wiedereröffnung mit einem recht umfassenden Speiseangebot auf.
Der Bad-Kiosk wartet seit der Wiedereröffnung mit einem recht umfassenden Speiseangebot auf. © Thorsten Eckert
Für die Kids wurden eigens dieser Wasserigel und ein neues Planschbecken gebaut.
Für die Kids wurden eigens dieser Wasserigel und ein neues Planschbecken gebaut. © Thorsten Eckert

Auf dem Parkplatz des Ottendorfer Teichwiesenbades stehen um diese Zeit, es ist elf Uhr, bereits eine Menge Autos, Fahrräder sind angekettet. Die Wassertemperatur beträgt 23 Grad, so der Hinweis für Badegäste an der Kasse. Keine Hektik im Eingangsbereich, Ferienstimmung macht sich dort beim Betreten breit. Kein Wunder. Am Vormittag ist so ein Freibad doch noch ein göttlicher Ort, wie neu geboren jeden Tag. Das Wasser klar und hellblau. Einige Rentner, die munter ihre Bahnen schwimmen, Kinder, die im Nichtschwimmerbecken herumplanschen, Die Liegewiesen kaum belegt. Die wenigen schattigen Plätze sind zumeist schon frequentiert, auch die unter den Bäumen und unter dem breiten Sonnenschirm des Badkiosk.

Das frisch sanierte Teichwiesenbad, das vor rund einer Woche, am 7. Juli, für den Badebetrieb freigegeben wurde, habe bisher schon etliche Menschen angelockt, erzählt Markus Hornoff. Viele Ottendorfer, aber auch zahlreiche Dresdner, so Hornoff. Der Fachangestellte, der für den Badebetrieb in der Gemeinde verantwortlich ist, erzählt davon, dass das Wochenende „gut besucht“ gewesen sei. Am Sonntag seien es rund 700 Badegäste gewesen, am Tag zuvor etwa 600. „Für die Ferienzeit ist das schon in Ordnung“, meint er. Darunter seien etliche gewesen, die die Neugier hierher getrieben habe. „Die wollten wissen, wie es jetzt hier ausschaut.“ Offensichtlich hat sich die Eröffnung des Teichwiesenbades sogar bis nach Dänemark herumgesprochen. Jedenfalls aalt sich an diesem Vormittag eine junge Dänin im Schwimmbecken. Ekke heißt sie, macht derzeit Urlaub in Weixdorf. Ihr Eindruck vom Ottendorfer Teichwiesenbad: „Very nice, sehr nett“.

Positiv: Edelstahlbecken

Hans Herklotz und seine Frau gehen regelmäßig ins Schwimmbad und natürlich gehe man auch seit der offiziellen Eröffnung fast täglich hier schwimmen, so der 79-jährige Ottendorfer. Die Sanierung des Bades sei, findet er, rundherum „sehr gut gelungen“. Insbesondere das 50-Meter-Edelstahlbecken hat es ihm angetan. Denn dieses macht auf ihn „einen eleganten Eindruck“. Irgendwie könne man sich da nun auch im Wasser geschmeidiger voranbewegen, findet er. Nun, das ist möglicherweise eine recht subjektive Sicht, deckt sich aber hier mit den Einschätzungen andere Badegäste an diesem Vormittag. Alles Ottendorfer, die stolz auf ihr Bad sind, und die finden, dass das Baden in dem mit zwei Schwimmbahnen und zwei Sprungtürmen versehenen Becken „schon was ganz Besonderes“ sei.

Negativ: Liegewiesen teilweise gesperrt

Nun ja, das war ja irgendwie auch abzusehen gewesen: Die langanhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen tat natürlich dem frisch eingesetzten Rasen im Teichwiesenbad wahrlich nicht gut. Einige Bereiche der Liegewiese sind daher abgesperrt. Dort sieht es „recht karg aus“, wie ein Schüler meint. Hier müht sich der Rasen, um zu wachsen. Die überschaubare Liegefläche, sie wird von den rund hundert Menschen, die sich in den Vormittagsstunden dort aufhalten, nicht als störend wahrgenommen wird. Aber „gewöhnungsbedürftig“ sei es schon ein wenig, so eine Mitarbeiterin des Ottendorfer Schulhortes. Auch andere Badegäste monierten das reduzierte Liegeflächenangebot. „Wenn es an den Wochenenden richtig voll ist, dürfte es auf der Wiese bestimmt eng werden“, meint ein junger Mann. Aber so ist das in einem Freibad, wo man sich ja ohnedies mitunter etwas näher kommt. Angesichts der vorherrschenden Temperaturen dürfte es aber wohl noch ein Weilchen dauern, bis die gesperrten Rasenflächen freigegeben werden. Vielleicht klappt das ja noch während der bis zum 15. September dauernden Freibadsaison.

Positiv: Neue Spielflächen
Wer ins Freibad geht, geht nicht nur allein dorthin, um zu baden, sondern auch, um ein wenig Ferienatmosphäre zu tanken. Dazu gehört es auch, den Spieltrieb etwas auszuleben. Diese Möglichkeit bietet das neue Teichwiesenbad auf jeden Fall jungen wie auch älteren Badegästen. Die bereits bestehende Spielfläche wurde um ein Beachvolleyballfeld und einen Spielplatz erweitert und werden fleißig genutzt. Eine junge Ottendorferin mit ihrem Kind hat, als sie das Bad betritt, nur ein Ziel. Hin zum Spielplatz. „Meine Tochter hat sich schon so darauf gefreut“, erzählt sie. Sie wohl offensichtlich auch, denn wenig später kann man beide an den Spielgeräten herumtollen sehen. So ist das in der Ferienzeit im Ottendorfer Teichwiesenbad.

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 19 Uhr, bei warmem Wetter bis 20 Uhr. Die Öffnungszeiten werden den Wetterverhältnissen angepasst.

Eintrittspreise: Erwachsene bezahlen vier Euro; für Kinder kostet es 1,50 Euro.

Ermäßigungen: on Montag bis Freitag gibt es für Erwachsene in der Zeit von 10 bis 12 Uhr den Frühschwimmerrabatt in Höhe von zwei Euro. Erwachsene, die nach 17 Uhr das Teichwiesenbad aufsuchen, bekommen von Montag bis Freitag eine Ermäßigung, kostet es zwei Euro. An Wochenenden gelten die normalen Tarife.