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Pegida denkt über Ende der Montags-„Spaziergänge“ nach

Laut einem Medienbericht will die asylkritische Bürgerbewegung Anfang Juni zum vorerst letzten Mal „spazieren“. Wenig später soll es dann noch einen „großen Abschluss“ geben.

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© Robert Michael

Dresden. Die asylkritische Bürgerbewegung Pegida plant, ihre montäglichen Demonstrationen zu stoppen. Das geht aus einem Strategiepapier hervor, das in dem rechtskonservativen Intellektuellenmagazin Sezession veröffentlicht wurde. Demnach könnte Pegida am 1. Juni vorläufig das letzte Mal auf die Straße gehen.

Sezession-Chefredakteur Götz Kubitschek zufolge hat Pegida vor, zumindest über den Sommer hinweg eine Pause einzulegen. Zuvor soll es einen „großen Abschluss“ geben: ein Sommerfest am 7. Juni, dem Tag der Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Pegida tritt dabei mit Tatjana Festerling als Kandidatin an.

Der einzige Zweck des Festes sei es, die bisherigen „Spaziergänger“ untereinander zu vernetzen. „Sie sollen sich über Initiativen informieren, deren Strukturen stabiler sind als die einer Protestbewegung“, schreibt Kubitschek. Zudem könne dieses Fest für die Identitäre Bewegung „zu einem wichtigen Tag werden“.

Die Identitäre Bewegung ist eine Vereinigung meist junger Männer, die ihre nationale Identität bedroht sehen. Im Januar hatten mehrere Identitäre das Foyer des Sächsischen Landtags kurzzeitig besetzt. Kubitschek hat mehrfach bei Legida in Leipzig sowie bei Pegida in Dresden geredet, zuletzt im April beim Auftritt des niederländischen Politikers Geert Wilders. Zudem unterstützt der gebürtige Schwabe, der auf dem Rittergut Schnellroda im Saalekreis ein Institut für Staatspublizistik betreibt, den rechtskonservativen Erfurter Flügel der AfD.

Pegida-Chef Lutz Bachmann hatte zunächst zugesagt, die Fragen der SZ zu den Plänen zu beantworten, äußerte sich dann aber doch nicht. Pegidas OB-Kandidatin Festerling hat inzwischen dazu aufgerufen, die Wahl zu beobachten, indem „möglichst viele Freunde, Kollegen und Bekannte“ in den Wahllokalen bleiben sollen, um sich „von der richtigen Stimmenauszählung“ zu überzeugen. (SZ/uwo)