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Pegida-Abtrünnige ziehen nicht mehr

Es kamen kaum Anhänger. Trotzdem waren die Macher mit der zweiten Kundgebung der aus Pegida hervorgegangenen Initiative „Direkte Demokratie für Europa“ zufrieden. Vielleicht gibt es sogar einen eigenen OB-Kandidaten.

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© dpa

Dresden. Die aus der islamkritischen Pegida-Bewegung hervorgegangene Initiative „Direkte Demokratie für Europa“ (DDfE) zieht kaum noch Menschen an. Zur zweiten Kundgebung kamen am Donnerstagabend nur noch etwas mehr als 100 Leute. Bei der Premiere am 8. Februar waren es noch fünfmal so viele. Mitbegründer René Jahn zeigte sich dennoch nicht enttäuscht: „Wir machen weiter, unabhängig von der heutigen Teilnehmerzahl“, sagte er auf Anfrage. Am Ende der Kundgebung wurde eine „Petition für ein sicheres Sachsen“ an den Landtag vorgestellt. Darin fordern die Unterzeichner unter anderem mehr Personal bei Polizei, Feuerwehr und Ausländerbehörde.

Die Kundgebung der DDfE

Die aus der Pegida-Bewegung hervorgegangene Initiative „Direkte Demokratie für Europa“ zieht kaum noch Menschen an.
Die aus der Pegida-Bewegung hervorgegangene Initiative „Direkte Demokratie für Europa“ zieht kaum noch Menschen an.
Zur zweiten Kundgebung kamen am Donnerstagabend nur noch etwas mehr als 100 Leute.
Zur zweiten Kundgebung kamen am Donnerstagabend nur noch etwas mehr als 100 Leute.
Für jeden Demonstranten waren damit zwei Polizisten im Einsatz - 202 insgesamt.
Für jeden Demonstranten waren damit zwei Polizisten im Einsatz - 202 insgesamt.
Kathrin Oertel, die erste Rednerin des Abends.
Kathrin Oertel, die erste Rednerin des Abends.
Trotz der geringen Teilnehmerzahlen wolle man sich aber nicht unterkriegen machen.
Trotz der geringen Teilnehmerzahlen wolle man sich aber nicht unterkriegen machen.
René Jahn klang zerknirscht: „Wir haben mehr erwartet“, gestand der Ex-Pegida-Mann auf dem Theaterplatz.
René Jahn klang zerknirscht: „Wir haben mehr erwartet“, gestand der Ex-Pegida-Mann auf dem Theaterplatz.
AfD-Mann Achim Exner  forderte die Landesregierung auf, die Polizeireform 2020 unverzüglich zu stoppen.
AfD-Mann Achim Exner forderte die Landesregierung auf, die Polizeireform 2020 unverzüglich zu stoppen.
Die Kundgebung verlief nach Polizeiangaben störungsfrei.
Die Kundgebung verlief nach Polizeiangaben störungsfrei.

Pegida hatte sich Ende Januar nach Personalquerelen gespalten. Jahn und Sprecherin Kathrin Oertel verließen mit vier anderen den Verein und reagierten damit vor allem auf ausländerfeindliche Äußerungen von Pegida-Gründer Lutz Bachmann. Das Pegida-Original vollzog einen Rechtsruck und lockte bei seiner letzten Kundgebung immerhin noch gut 4 000 Anhänger an. Jahn zufolge gibt es keinen Kontakt zu Bachmann mehr. Pegida hatte am Montag angekündigt, bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl im Juni einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Laut Jahn will DDfE einen eigenen Bewerber nur dann nominieren, wenn die Bürger das ausdrücklich wünschen. (dpa)