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Orosz soll im Streit um marodes Hochhaus am Pirnaischen Tor eingreifen

Seit Monaten ist Baustopp. Der Investor wirft der Stadt Betrug vor. Mieter flüchten inzwischen aus dem Haus.

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Von Denni Klein

Im Streit um die Sanierung des Hochhauses am Pirnaischen Tor soll Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) eingreifen. Anwohner und Politiker fordern sie in offenen Briefen auf, mit dem Investor zu einer raschen Lösung im Sinne der Mieter zu kommen. Der Streit zwischen Eigentümer und Stadt war wegen einer maroden Fernwärmetrasse eskaliert, die zu einem Baustopp führte. Die Leitung muss erst saniert werden, ehe wieder Lastwagen an das Haus heranfahren dürfen. Die unter hohem Druck stehende Leitung mit 130 Grad heißem Wasser könnte sonst zerbersten und zu einem Unglück führen. Das Fahrverbot macht weitere Bauarbeiten am Einkaufszentrum unmöglich und die Gewerbemieter – allen voran der Netto-Supermarkt – ziehen ohne sichergestellte Anlieferung nicht ein.

Die israelische Segal Group wirft der Stadt vor, beim Kauf des Hauses über die Leitung nicht informiert worden zu sein und droht nun, vom Kauf zurückzutreten. Die Stadt weist die Schuld von sich. Unterdessen ziehen immer mehr Mieter aus. Nur noch etwa ein Drittel des Hauses ist bewohnt. „Wenn es hier Versäumnisse der Stadt gegeben hat, dann müssen diese abgestellt werden“, sagt Axel Bergmann von der SPD. Die Eröffnung des Supermarkts sei für die Versorgung des Stadtteils enorm wichtig.

Bergmann verwies aber darauf, dass der Investor auch die vertraglich vereinbarte Sanierung des Hauses endlich erbringen und die Betroffenen informieren müsse. Die Stadt hat sich dazu noch nicht offiziell geäußert.