Von Mario Sefrin

Oderwitz. Wenn Feuerwehr und Polizei auf dem Schulhof sind, dann hält es keinen Schüler mehr auf seinem Platz. Selbst einen Brand zu löschen oder eine Polizeiuniform überzuziehen ist allemal spannender als Unterricht. Kein Wunder also, dass am Freitagvormittag die meisten Zimmer in der Oderwitzer Pestalozzi verwaist waren – die Schüler waren allesamt draußen. Die Erlaubnis der Lehrer und der Schulleitung dazu hatten sie aber – noch besser sogar: die Einladung dazu. Denn die Gemeinde und die Schulleitung haben sich mit einem kleinen Fest bei Schülern und Lehrern für die ertragenen Strapazen infolge der jahrelangen Sanierungsarbeiten in und an der Pestalozzi-Oberschule bedankt.

Knapp sechs Jahre haben die Sanierungsarbeiten an den drei Gebäuden der Pestalozzi-Oberschule gedauert. Insgesamt 4,4 Millionen Euro wurden in die Sanierung der Oberschule investiert, die seit dem Abschluss der Arbeiten im vergangenen Jahr nun zu den modernsten Schulen in Sachsen gehört. Gebaut wurde bei laufendem Schulbetrieb, wobei die Schüler aber so wenig wie möglich gestört werden sollten – eine Herausforderung für alle Seiten. Die aber gut gemeistert wurde, wie Schulleiter Volker Rienäcker sagt. „Und weil wir nicht nur den Baufirmen für ihre Arbeit danken wollten, sondern auch den von den Arbeiten betroffenen Schülern und Lehrern, gibt es nun dieses Fest“, so Volker Rienäcker. Die offizielle Schulübergabe, verbunden mit dem Dank an die beteiligten Baufirmen, hatte im November vergangenen Jahres stattgefunden.

Großen Anteil an der Vorbereitung des Festes am Freitag hatten die Lehrer. Sie haben an der Organisation der Angebote mitgewirkt und Partner für das Fest gesucht. Doch auch die Schüler der Pestalozzi-Oberschule haben am Freitag eine bedeutende Rolle gespielt, wie Volker Rienäcker erklärt. „Im vorigen Jahr, als wir das 90-jährige Schuljubiläum gefeiert haben, entstand die Aktion ,90 gute Taten’“, sagt der Schulleiter. Die Ergebnisse dieser Aktion haben die Schüler nun am Freitag öffentlich vorgestellt. „Dabei sind ganz tolle Sachen entstanden“, so Rienäcker. So sammelte eine Klasse der Oberschule 90 Futterspenden für ein Tierheim, eine andere pflanzte 90 Blumenzwiebeln auf dem Schulgelände, die im kommenden Frühjahr für Farbe sorgen werden. Wiederum eine andere Klasse der Oberschule besuchte das Seniorenheim in der Gemeinde, um dort für die Bewohner Muffins zu backen. „Unsere Schüler haben sich richtig Gedanken gemacht“, freut sich Volker Rienäcker.

Die Schüler – derzeit lernen insgesamt 309 Kinder und Jugendliche aus Oderwitz und umliegenden Orten an der Pestalozzi-Oberschule – hatten am Freitag jedenfalls großen Spaß beim Fest an der Schule. Sie konnten sich auf dem gesamten Schulgelände frei bewegen, Vorführungen von Polizei und Feuerwehr erleben, Beachvolleyball und Tischtennis spielen oder sich beim Spielmobil und schmissiger Musik die Zeit vertreiben. Im Inneren der Schule warteten eine Tombola und ein Quiz auf die jungen Mitspieler. Und an die Zukunft der Schule haben die Schüler natürlich auch gedacht: „Zwei Klassen haben Luftballons mit Wünschen aufsteigen lassen“, weiß Schulleiter Volker Rienäcker.

Das Fest an der Oderwitzer Pestalozzi-Oberschule dauerte bis zum frühen Nachmittag. Es sollte da nicht verwundern, wenn es den Schülern noch nie so schwer gefallen wäre, nach Hause zu gehen, wie an diesem Freitag.