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Noch immer Frust an Colditzer Straße

Eigentlich sollte die Sanierung dieser vielbefahrenen Straße mit der Reparatur am 19. Oktober vom Tisch sein. Doch Stadtrat Ray Mathys lässt nicht locker.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Die Colditzer Straße in Leisnig ist jetzt seit mehr als einem Jahr ein Sorgenkind von Nutzern, Anwohnern und auch Mitarbeitern von Verwaltung und Bauhof. Im Herbst 2017 ist auf die rissige Fahrbahn eine Emulsion aufgetragen und abgesplittet worden. Das hat einigen Staub aufgewirbelt. Doch das war längst nicht alles. Im Laufe des heißen Sommers 2018 hat sich die Oberfläche an verschiedenen Stellen immer wieder verflüssigt und abgefahren. Kraftfahrer beschwerten sich über angebliche Schäden an den Fahrzeugen. Mitarbeiter von Bauhof und Baufirma haben mehr oder weniger regelmäßig Splitt auf der Colditzer Straße verteilt – und mal rasch, mal nach etwas längerer Zeit wieder abgekehrt. Der letzte Einsatz war vor rund vier Wochen. Das sollte für ausführende Firma Bausion der letzte auf dieser Straße sein.

Doch die Anwohner und Nutzer sind mit der gegenwärtigen Situation offenbar nicht zufrieden, wie Stadtrat Ray Mathys (Die Linke), selbst Anwohner, in der zurückliegenden Stadtratssitzung schilderte. „Der Splitt liegt rechts und links und in der Mitte der Straße. Irgendwann muss das doch weggeräumt werden“, sagte er. Weiterhin zielte seine Kritik auf die Ausschilderung ab. 30-Schilder stünden in verschiedenen Bereichen, aber nicht durchgängig.

Diesem Hinweis will die Verwaltung nachgehen. Die Geschwindigkeitsreduzierung soll mindestens bis ins Frühjahr 2019 hinein bestehen. Zunächst war sie angeordnet, um die Staubbelästigung und die Möglichkeiten des Steinschlages möglichst gering zu halten. „Inzwischen hat sie ihre Berechtigung, weil die Fahrbahnmarkierung noch fehlt“, sagte Bauamtsleiter Thomas Schröder. Diese Markierung soll bei wieder höheren Temperaturen aufgetragen werden. Ob eine 30-Zone für die gesamte Colditzer Straße über den Krankenhausbereich hinaus auch nach der Fahrbahnmarkierung sinnvoll ist, darüber wolle die Kommune nachdenken, kündigte Schröder an. Nach Meinung der Anwohner wird überwiegend zu schnell gefahren – ob mit oder ohne Splitt auf der Straße.

Der jetzt verbliebene Splitt ist nach Erklärung des Amtsleiters liegengeblieben, damit sich ein Teil davon als Stützkorn in den Bitumen einarbeitet. Bis Ende November, so sei der Kommune versprochen worden, sei die Straße abschließend gekehrt.

Thomas Schröder schätzte ein, dass der Zustand der für Leisnig wichtigen Verbindung durch die Behandlung wesentlich besser geworden ist. „Er war erst katastrophal. Inzwischen sind wirklich alle Risse verschlossen und wir können davon ausgehen, dass diese Straße noch eine lange Zukunft hat.“ Ray Mathys sieht das anderes. Er könne vom Fahren her keine Verbesserung erkennen. „Andere Nutzer auch nicht“, sagte er.