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Notaufnahme für Radebeul wächst

Die Fassade ist dran. Drin sind die Räume aufgeteilt – Schockraum, OP-Säle und Patientenzimmer.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul. Das Ende von Baulärm am Radebeuler Elblandklinikum ist in Sicht. Zumindest auf der Westseite. Dort entstehen die neue Notaufnahme und eine Spezialklinik. Bis Jahresende soll alles fertig sein. Vor Weihnachten ist der Einzug geplant.

Drin geht der Innenausbau voran, erste Malerarbeiten sind auch schon im Gange.
Drin geht der Innenausbau voran, erste Malerarbeiten sind auch schon im Gange. © Arvid Müller

Vorerst müssen Patienten, Ärzte und Besucher mit einem eingeschränkten Parkplatz, Bohrgeräuschen und Baufahrzeugbewegungen leben. Am heftigsten trifft es übrigens einige Chefärzte und deren direkte Mitarbeiter, die ihre Zimmer genau am Übergang zur Baustelle haben.

Doch der größte Lärm mit Betonguss und Kranbauarbeiten ist vorüber. Derzeit läuft der Innenausbau. Erdgeschoss und zwei Etagen darüber hat das neue Gebäude. Die Räume sind inzwischen deutlich zu erkennen. Trockenbauwände teilen sie ein. Kabelstränge, Wasserversorgungsleitungen, Heizungsrohre sind installiert.

Im Erdgeschoss wird die eigentliche Notaufnahme eingerichtet. Doppelt so groß wie jetzt und vor allem viel praktischer eingerichtet. Das Markanteste von außen ist die Vorfahrtshalle, in der die Rettungswagen, von Unfällen kommend, direkt ans Haus andocken.

Gleich neben dem Eingang ist der sogenannte Schockraum. Hier passiert die Erstversorgung für Unfallpatienten. Daneben befindet sich der Raum, in dem die Computertomografie eingerichtet wird – das Gerät brauchen die Ärzte am dringendsten, um zu sehen, was mit dem Patienten im Inneren passiert ist. Auch die Räume mit den Röntgengeräten sind im Erdgeschoss.

Schockraum und Computertomografie sind jetzt noch über zwei Etagen verteilt, sagt Verwaltungsdirektor Michael Schmidt.

Aufnahme und Anmeldung sind üblicherweise auch Erdgeschoss. Patienten, die zu Fuß in die Notaufnahme kommen, nehmen die Tür von der Nordseite, vom Parkplatz kommend. Interdisziplinäre Notaufnahme heißt der Bereich exakt, weil hier alle Patienten in Not aufgenommen und von hier anschließend in die Fachbereiche verteilt werden.

Die erste Etage wird hauptsächlich für die Klinik von Dr. Mario Marx eingerichtet. Der für rekonstruktive Brustchirurgie bekannte Chefarzt ist mit seinen OP- und Behandlungspraktiken deutschlandweit angesehen. Der Bereich gehört zur ganzheitlichen Senologischen Klinik des Experten, der sich mit seiner Mannschaft auf primäre Brustkrebschirurgie, Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe sowie die Behandlung von Brustfehlbildungen spezialisiert hat. 20 Patientenbetten, der Schwesternstützpunkt und die Leitung dieser Klinik werden hier sein.

In dieser Etage ist der Innenausbau schon am weitesten fortgeschritten. Gefliest wird im Haus in Eierschalenfarbe, Weinrot und Weingrün – passend zu Radebeul, so Schmidt. Das Dach der Vorfahrtshalle vor der Notaufnahme bekommt noch Erde drauf, damit Pflanzen wachsen.

In der zweiten Etage endet der Fahrstuhl. Dessen Schacht steht. Hier wird auf der Nordseite die Klinikverwaltung einziehen. Zimmer für Chefärzte sind vorgesehen. Untersuchungs- und Behandlungsräume sind eingeteilt. Und es wird einen großen Konferenzraum, ausgestattet mit Bildschirmen und Videotechnik, zu Besprechungen der Ärzte geben.

Bauleiter Robert Pöhnisch sagt, dass trotz der derzeit angespannten Zeiten auf Baustellen der Bau am Radebeuler Krankenhaus im Zeitplan liegt. Etwas komplizierter ist es auf der Ostseite, wo neue OP-Säle entstehen sollen. Hier kann nicht so zügig gebaut werden, weil gleich nebenan die noch in Betrieb befindlichen OP-Räume sind. Störungen des Tagesbetriebes sollen minimiert werden. Deshalb, so Verwaltungsdirektor Schmidt, werde damit gerechnet, dass hier das Bauende von Mitte 2020 auf Anfang 2021 verschoben wird.

In jedem Fall: Die Radebeuler Elblandklinik wird mit den neuen Investitionen eine der modernsten nicht nur im Kreis Meißen sein. Insgesamt werden 25 Millionen Euro aufgewandt. In den Westflügel allein 11,6 Millionen Euro. Das zweigeschossige Gebäude hat insgesamt 5 600 Quadratmetern Bruttogeschossfläche.

Das Auffälligste am Neubau ist für jeden jetzt schon von außen zu erkennen: Die Fassade hat eine Keramikverkleidung in Sandsteinfarbe und Grau bekommen. „Lange haltbar und pflegearm“, sagt Verwaltungschef Schmidt.