Merken

Plastiken erobern Mittelalter-Burg

Mit zwei weiteren Künstlern setzt Jochen Zieger das Thema „Verwandlungen“ auf Burg Mildenstein um.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Leisnig/Nossen. Grafiken und Kunstfotos hängen an den Wänden. Auf Ständern und in Vitrinen stehen verschiedene Plastiken, die meisten aus Bronze. Zu sehen sind die Kunstwerke in der neuen Sonderausstellung „Drei“ auf der Burg Mildenstein in Leisnig.

Drei Künstler unterschiedlicher Genres zeigen ihre Werke. So stellt Udo Haufe aus Dresden seine Grafiken aus. Michael Lange aus Quohren zeigt seine Fotografien. Und auch ein Nossener ist unter den Kreativen. Jochen Zieger gestaltet Plastiken und Skulpturen. Seine Galerie samt Werkstatt befindet sich auf der Zellaer Straße, wo er auch Kurse gibt. Dabei will Zieger, wie er selbst sagt, das Verständnis für dreidimensionale Gegenstände erforschen. „Im Mittelpunkt stehen dabei die menschliche Figur, Tierplastiken, aber auch räumliche Objekte. Als Werkstoff dient ein Bienenwachsgemisch, das sich ähnlich einer Knetmasse verformen lässt.“

Neben Werken des gebürtigen Nosseners, der seit 1994 freiberuflich tätig ist, sind auf Burg Mildenstein unter anderem die Bilder „Ode an die Endlichkeit“ und „Nachtschatten“ von Udo Haufe zu sehen. Auf dem ersten ist im Vordergrund eine grüne Landschaft, an die sich schwarze Berge anschließen. Darüber spannt sich ein blauer Himmel, der von rosa Wolken durchzogen ist. Bei dem Bild „Nachtschatten“ ist der Himmel in gelben, weißen und blauen Streifen gestaltet.

Daran schließt sich schwarzes Land an. Am Horizont sind die Umrisse von Tieren zu sehen. Für seine Druckgrafiken verwendet Haufe Holz und andere Materialien. Die Motive werden dann von ihm in mehreren Druckgängen auf Papier gebracht und mit Tusche und Naturabdrücken kombiniert. Die Fotos von Michael Lange zeigen dagegen eine Kombination von Dingen wie Reste verwitterter Tapete, rostige Metallstücke oder bedruckte Emaille-Schilder. In den Bildern werden die Gegenstände zum Zusammenhang. So vereint der Künstler Nähe, Ferne und Wirklichkeit.

Dem Nossener Jochen Zieger geht es in seinen figürlichen und abstrakten Bronzeplastiken um das ganzheitliche Verhältnis des Körpers. So zeigt er eine Frau, die eine Leiter hochsteigt, ein eng umschlungenes Paar, verschiedene Figurinen und weitere Plastiken. Auch mehrere Gipsmodelle hat er ausgestellt. Von Zieger stammt auch die Idee, in der Burg auszustellen.

„Herr Zieger ist ab und zu bei der Restaurierung der Burg im Metallbau tätig. Er hat uns angesprochen“, so Museologin Wiebke Glöckner. Dr. Gerlinde Beyer aus Großenhain ist zu der Ausstellung gekommen, weil ihr Mann fotografiert und er sich bei Michael Lange für sein Hobby ein paar Tipps holen will. Außerdem kennt Gerlinde Beyer Jochen Zieger seit Jahren. „Ich war schon in Ausstellungen von ihm und habe bei ihm Kurse belegt, unter anderem einen Kurs für Bronzeguss“, sagt sie.

Rosemarie und Wolfram Kürth aus Gnandstein lasen in der Zeitung von der Ausstellungseröffnung vor rund zwei Wochen. Sie entschlossen sich spontan, nach Leisnig zu fahren. „Die Künstler kennen wir noch nicht, aber wir wollen sie kennenlernen“, sagt Rosemarie Kürth. „Meine Freundin ist Malerin. Deshalb interessiere ich mich für Kunst.“

„Alle drei Künstler führen Verwandlungen vor“, sagt die Kunsthistorikerin Teresa Ende in ihrer Eröffnungsrede. „Wandlung und Verwandlung ist die Basis aller drei. Die Werke sind durchmischt ausgestellt.“(SZ/hk/mhe)

Zu sehen sind die Kunstwerke in der Hof- und Kaplanstube bis Ende Oktober zu den Öffnungszeiten der Burg Mildenstein.