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Neues Leben für den Goldenen Löwen in Pillnitz

Nachdem der ehemalige Gasthof jahrelang leer stand, wurde er umfassend saniert. 21 neue Wohnungen sind entstanden.

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© Marion Doering

Von Julia Vollmer

Zum Start in die Herbstferien ziehen die ersten Bewohner in den Goldenen Löwen ein. Nach rund zweijähriger Bauzeit ist der ehemalige Gasthof frisch saniert und die Wohnungen bezugsfertig. Das Rathaus hatte im Mai 2016 die Baugenehmigung für eine Nutzungsänderung vom Gastgewerbe zum Wohnen erteilt.

21 Wohnungen sind in dem denkmalgeschützten Gebäude an der Dampfschiffstraße in Pillnitz entstanden. „Wir haben das komplette Gebäude saniert“, sagt Sven Pönitz von Elbtal-Immobilien. Die Wohnungsgrößen variieren von der Zwei- bis zur Fünf-Raum-Wohnung, sodass sowohl Singles als auch Familien ihren Platz finden. Alle Wohnungen sind verkauft. Die Vermietungen starten jetzt. Der Preis liegt laut Pönitz bei acht bis neun Euro pro Quadratmeter kalt.

Bei der Sanierung der Wohnungen sind die Elemente des ehemaligen Gasthofes erhalten geblieben – Rundbögen und die riesigen Fenster lassen Erinnerungen aufkommen. Die alten Gewölbedecken und Säulen sind in die Räume integriert. Die Apartments sind mit Fußbodenheizung, Wanne und Dusche ausgestattet.

Zu jeder Wohnung gehört entweder eine Terrasse, eine Loggia oder ein Balkon. Rund um das Gebäude soll eine Gemeinschafsfläche mit Rasen geschaffen werden, die alle Bewohner nutzen können.

Da der ehemalige Gasthof direkt an der viel befahrenen Lohmener Straße liegt, sind die Fenster mit gutem Schallschutz versehen, betont Sven Pönitz.

Bereits im 16. Jahrhundert war der Goldene Löwe als Erbrichtergut mit Ausschank bekannt und somit die älteste Schankstätte in Pillnitz. Ab 1824 setzte sich der Name „Goldener Löwe“ durch. Rund zehn Jahre später kaufte dann ein privater Eigentümer das Gebäude, und Ende des 19. Jahrhunderts erhielt es sein heutiges Aussehen.

In den 1970er-Jahren erwarb der VEB Lufttechnische Anlagen das Gebäude, um hier ein Ferienheim einzurichten. Zuletzt wurde der frühere Gasthof als Wohnheim für vietnamesische Gastarbeiter genutzt. Das beliebte Ausflugslokal wurde zuletzt als HO-Lokal betrieben und 1993 geschlossen. Später betrieben die Besitzer im Erdgeschoss noch bis 2002 eine Fleischerei. Diese gaben sie nach dem Hochwasser allerdings komplett auf. Seitdem stand der einstige Gasthof, der sich nahe des Schlossparks befindet, bis jetzt leer.