Merken

Neuer Spielplatz für Döbeln West

Nach acht Jahren ist er endlich eröffnet worden. Andere Wünsche scheitern an fehlenden Grundstücken.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Der sechsjährige Theo, Sohn des Stadtrats Sven Liebhauser (CDU), enterte als erster das neue Spielgerät. Mehrere Stadträte hatten ihre Kinder zur Eröffnung des neuen Spielplatzes am Hauptbahnhof mitgebracht. Auch die neunjährige Amelie und die fünfjährige Katharina probierten das neue Spielgerät aus. Erst kurz zuvor hatten alle mit vereinten Kräften den Bauzaun beiseite geräumt, der seit Wochen um den neuen Spielplatz aufgebaut war.

Es hat lange gedauert von der Idee bis zur Ausführung. Über den Antrag der CDU vor acht Jahren hatte sich der Stadtrat zerstritten. Vor allem der SPD-Fraktion erschien der Standort am Hauptbahnhof zu gefährlich. Erst im zweiten Anlauf hatte ein Antrag von CDU und Linken Erfolg. Das ist aber auch schon drei Jahre her. Zuletzt scheiterte die Eröffnung an Kleinigkeiten. Als die beauftragte Firma nach längeren Verzögerungen das große Multispielgerät im April endlich aufgebaut hatte, fand die Stadtverwaltung Mängel. Deren Behebung dauerte bis jetzt.

Der Spielplatz ist für Kinder bis zwölf Jahre gedacht. Neben dem Multigerät mit Klettermöglichkeiten, Rutsche und Ketten-eimer gibt es Federschwinger und eine Spiellokomotive. Auch ein Sandkasten soll noch aufgebaut werden. Ein Zaun riegelt das Gelände zur B 175, sprich Lindenallee ab. Durch den neuen Kreisverkehr ist es jetzt auch einfacher, über die Straße zu gelangen. Der Bau des Spielplatzes hat rund 22 000 Euro gekostet, so Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer. Das Geld stammt aus der Wappenhenschstiftung.

Im vergangenen und in diesem Jahr hatte die Stadt schon den Spielplatz in der Wappenhenschanlage erneuern und einen Spielplatz im Braunschen Garten errichten lassen. Aber auch Eltern der Kinder in Gärtitz und Pommlitz melden Bedarf an. Sie lassen ihre Kinder Bilder malen, um auf den Wunsch aufmerksam zu machen. „Meine dreijährige Tochter malt auch schon – einen Spielplatz mit Tieren“, sagt Rico Kretschel, Stadtrat der CDU. Er wohnt in Gärtitz, wo es derzeit keine Spielmöglichkeiten gibt. „Es sind einige Eltern an uns herangetreten. Das Problem ist, ein Grundstück zu finden. Wir sind intensiv auf der Suche. Ich bin gerade im Gespräch mit einer Frau, die ein Pachtgrundstück besitzt“, sagte er.

Das gleiche Problem besteht auch in Pommlitz. Dort existierte bis vor einigen Jahren ein Spielplatz nahe den Gartengruppen – dieses Gelände war gepachtet. „Die Stadt hat in Pommlitz keine eigenen Grundstücke, die geeignet sind“, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer. Bisher habe sich wegen des Wunsches nach einem Spielplatz auch noch niemand an die Stadtverwaltung gewandt. „Die Leute, die dort wohnen, werden wahrscheinlich eher wissen, welches Grundstück dafür geeignet ist“, sagte Egerer.

Beim Spielplatz am Hauptbahnhof gab es diese Probleme nicht – das Grundstück gehört der Stadt. Sie hatte es vor Jahren von der Bahn gekauft, als die Kommune den Bahnhofsvorplatz neu gestaltet hatte. „Wo heute der Spielplatz ist, war alles dicht mit Garagen und Werkstätten bebaut“, sagte Baudezernent Thomas Hanns.