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Neuer Kiosk an der Weißeritztalbahn

Simone Wagner betreut die Fahrgäste der Weißeritztalbahn in Dippoldiswalde. Das liegt ihr im Blut.

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© Dirk Zschiedrich

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Seit einem guten Jahr fährt die Weißeritztalbahn wieder bis nach Kipsdorf hoch, und es entwickeln sich entlang der Strecke wieder verschiedene touristische Angebote für die Fahrgäste. So hat Simone Wagner dieses Frühjahr in Dippoldiswalde einen „Bimmelbahn Shop“ eröffnet.

Es ist kein Zufall, dass sie darauf kam, sondern man kann sagen, es liegt ihr im Blut. Die Familie besitzt ein Haus direkt am Bahnhofsgelände in Dippoldiswalde. Ihr Mann, Patrick Wagner, arbeitet bei der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft als Zugführer auf der Strecke im Weißeritztal. Simone Wagner selbst ist auch gelernte Eisenbahnerin. Noch bei der Reichsbahn hat sie ihre Ausbildung gemacht, hat Fahrkarten verkauft und war dann als Schaffnerin im Fernverkehr unterwegs. „Oft bin ich nach Sassnitz gefahren. Da haben wir die internationalen Züge in Decin übernommen und bis zur Fähre begleitet“, erinnert sie sich. Als sie dann ein Kind bekam, ging das nicht mehr und sie musste aus dem Eisenbahndienst ausscheiden.

Die Idee zum „Bimmelbahn Shop“ hat sie zusammen mit ihrem Mann entwickelt, der als Zugbegleiter auch genau weiß, was die Fahrgäste zwischen Freital-Hainsberg, Dippoldiswalde und Kipsdorf benötigen. Es gab auch die Idee, den Shop im Bahnhofsgebäude zu betreiben, aber hier wurde sie mit dem Besitzer nicht handelseins.

So hat Simone Wagner ein Gartenhäuschen auf ihrem Grundstück zum Kiosk umgebaut, gestrichen und mit einem Dampfzugmotiv gestaltet. Im kleinen Maßstab bietet sie hier alles, was man von einem Bahnhof erwarten kann. Sie verkauft Fahrkarten für die Bimmelbahn. Sie gibt Auskunft, aber nicht nur zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten. Auf einem Ständer vor dem Shop sind die Informationsflyer vom Verkehrsverbund, von der Tourismusgemeinschaft oder anderen Anbietern entlang der Strecke zu finden. Vor ihrem Shop hat sie Tische und Bänke aufgestellt, sozusagen einen Warteraum unter freiem Himmel eingerichtet. Und eine Bahnhofsgaststätte im Kleinformat betreibt sie ebenfalls. Wer einen Kaffee will, eine Bockwurst als Imbiss oder ein Eis, wird von Simone Wagner ebenfalls versorgt.

Sie führt den Kiosk auf ihrem eigenen Grundstück. Das ist ein Vorteil, aber keine optimale Lösung, denn das Grundstück liegt nicht vorne am Bahnhof, wo die Fahrgäste ankommen, sondern auf der anderen Seite der Gleise. Die Gäste müssen erst zu Fuß über den Bahnübergang gehen. Simone Wagner hat eine Reihe von Ständern mit Hinweisen aufgestellt, die darauf hinweisen. „Die Gäste finden mich schon“, sagt sie.

Aber günstiger wäre natürlich ein Standort näher an dem Gleis, wo die Gäste ankommen und abfahren. Dafür laufen Gespräche. Eine Lösung ähnlich wie zum Schmalspurbahnfestival, zu dem Simone Wagner die Besucher aus einem Waggon heraus versorgt hat, schwebt ihr vor. Darüber laufen aber noch Gespräche, ähnlich wie sie auch noch dabei ist, ihr Angebot abzurunden.

Sie bietet Souvenirs an, Spiele oder Holzeisenbahnen, mit denen Kinder im Zug sich die Zeit vertreiben können. Die Modelle der Weißeritztalbahn, die in einer Vitrine stehen, dienen momentan nur zur Dekoration. Simone Wagner würde sie gerne auch verkaufen und steht noch in Verhandlungen mit einem Lieferanten.

So hat sie noch verschiedene Ideen, wie sie den „Bimmelbahn Shop“ am Dippoldiswalder Bahnhof weiter entwickeln will. Auch über die Öffnungszeiten denkt sie noch nach. Sie hat schon beobachtet, dass außerhalb der Ferienzeit Montag und Dienstag flaue Tage sind, an denen sie geschlossen lassen kann. Ansonsten richtet sie sich einfach nach den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge. Der Erste am Tag kommt um 10.11 Uhr von Freital hochgedampft, der Letzte rollt von Kipsdorf um 18 Uhr durch Dippoldiswalde zurück nach Freital. „Man muss ausprobieren, wie etwas angenommen wird. Aber bisher hatte ich viel positive Resonanz“, sagt die gelernte Eisenbahnerin zu ihren ersten Erfahrungen.