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Neuer Campingplatz-Betreiber steht fest

Der Kleinnaundorfer Michael Welde kauft das Areal am Brettmühlenteich – der Umbau soll noch dieses Jahr beginnen.

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© SZ-Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Manfred Müller

Zschorna. Die Gemeinde Thiendorf hat Nägel mit Köpfen gemacht. In seiner September-Sitzung beschloss das Ratsgremium den Verkauf des Campingplatzes und des Badestrands am Zschornaer Brettmühlenteich. Neuer Eigentümer wird der Pizzaunternehmer Michael Welde, der die Flächen für 180 000 Euro erwirbt. Der Kaufvertrag ist zwar noch nicht unterzeichnet, aber da die Kommune bereits seit einem halben Jahr mit dem Investor verhandelt, sind keine Überraschungen mehr zu erwarten.

Michael Welde hatte Ende 2017 ein Konzept vorgelegt, das zum einen die Sanierung der Infrastruktur auf dem Platz vorsieht, zum anderen den Neubau von etlichen Bungalows und Ferienhäusern. Die Gemeinde kam Welde insoweit entgegen, als dass sie für den Kleinnaundorfer einen quasi maßgeschneiderten Bebauungsplan aufstellte. Letzterer ist allerdings noch nicht komplett von den übergeordneten Landkreis-Behörden abgesegnet worden. Bis zum Oktober sollen die letzten Hürden beseitigt werden.

„In zwei Jahren muss das ein voll funktionsfähiger Vier-Sterne-Campingplatz sein“, erklärt Michael Welde. Der Betreiber in spé bekommt für die Umgestaltung Fördermittel, und die Vorschriften verlangen, dass diese zeitnah verbaut werden. Deshalb will Welde noch in diesem Jahr starten. Als erster Schritt sollen neue Medienleitungen verlegt werden, speziell ein Abwasseranschluss. Das ungelöste Abwasserproblem war einer der Gründe, warum die Gemeinde Thiendorf den Campingplatz stillgelegt hatte.

Der öffentliche Badebetrieb soll nach dem neuen Betreiberkonzept erhalten bleiben. „Ich war erstaunt, wie viele Leute dieses Jahr an den Brettmühlenteich gekommen sind“, sagt Michael Welde. Und das, obwohl der unmittelbar neben dem Strand gelegene Campingplatz nach dem Abriss der Camperhütten wenig einladend aussah. Sicher wird künftig in dieser oder jener Form Eintrittsgeld erhoben werden, aber die Tages-Badegäste können dafür auch die Gastronomie und die Sanitäreinrichtungen des Platzes in Anspruch nehmen.

Michael Weldes Umbau- und Betreiberkonzept sieht vor, die Zahl der Caravan-Langzeitstellplätze von ehemals 250 auf 50 zu verringern. Hinzu kommen noch einmal 50 Stellplätze für Touristencamper, in der Regel Tages- oder Wochenend-Gäste. Um die Auslastung außerhalb der Ferienzeiten zu verbessern, setzt Welde auf ein neues Nutzerpotenzial – Schulklassen und Firmenbelegschaften. Für diese sollen 36 Ferienhütten mit je sechs Schlafplätzen errichtet werden. Außerdem plant der Investor sechs 50 Quadratmeter große Ferienhäuser mit gehobener Ausstattung. Hier könnten sich Unternehmen einmieten und Gemeinschaftsaktivitäten, zum Beispiel Wandern oder „Schatzsuchen“, pflegen. Insgesamt soll der Erholungswert des sieben Hektar großen Geländes erheblich steigen. Einerseits dadurch, dass die Privatsphäre der Gäste durch ausreichende Abstände zwischen Stellplätzen und Hütten gewahrt wird. Zum gleichen Zweck ist auch die Neuanpflanzung von Bäumen und Sträuchern geplant. Überdies sieht das Konzept vor, den Platz – bis auf die An- und Abfahrt der Campingfahrzeuge – komplett autofrei zu halten.

Auch in Bezug auf die Infrastruktur soll vieles besser werden. Durch das aufgelockerte Flächen-Management werden künftig die Brandschutzbestimmungen eingehalten, deren Missachtung ein weiterer Schließungsgrund war. Die marode Elektrik auf dem Areal soll komplett neu verlegt werden. Außerdem plant Michael Welde neue Sanitäreinrichtungen – am besten dezentral, damit die Nutzer keine langen Wege auf sich nehmen müssen. Trotz der laufenden Bauarbeiten soll der Badestrand am Brettmühlenteich auch in der Sommersaison 2019 zugänglich bleiben.