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Neuer Anlauf für Waldkindergarten

Der erste Versuch, eine Kita unter freiem Himmel in Dipps zu etablieren, ist gescheitert. Doch die Betreiber bleiben am Ball.

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© Daniel Förster

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Die Stadt braucht dringend Kita-Plätze. In der Stadt leben rund 50 Kinder mehr, als Betreuungsplätze vorhanden sind. Zwei Lösungen, die wenigstens im Lauf des kommenden Jahres 39  Plätze bringen sollten, hat der Stadtrat im Juni favorisiert. Bei der ersten gab es jetzt einen Rückschlag, wie Oberbürgermeister Jens Peter (parteilos) informierte.

Grit Klimke-Neumann wohnt in Dipps und ist Geschäftsführerin der Lebensbild gGmbH. Sie will in der Stadt eine Kita errichten.
Grit Klimke-Neumann wohnt in Dipps und ist Geschäftsführerin der Lebensbild gGmbH. Sie will in der Stadt eine Kita errichten. © Egbert Kamprath

Der freie Träger „Lebensbild“, eine gemeinnützige GmbH aus Dresden, wollte einen Waldkindergarten mit 20 Plätzen einrichten, der im Januar 2019 starten sollte. Vorgesehen war dafür das Gelände der Waldschule am Schwarzbachtal. Doch gesetzliche Vorschriften und die Vorstellungen der jetzigen Pächter waren nicht unter einen Hut zu bringen, teilt Grit Klimke-Neumann, Geschäftsführerin von Lebensbild, mit. So ist der erste Anlauf gescheitert.

Doch die Lebensbild-Gesellschaft bleibt am Ball und verfolgt ihr Ziel weiter, in Dippoldiswalde eine Kita zu errichten. Derzeit sucht sie einen anderen geeigneten Standort. Es sollte ein Gelände in Waldnähe sein, wo auch ein fester Raum zur Verfügung steht. Das Konzept der Waldkindergärten sieht vor, dass sich die Kinder das ganze Jahr im Freien aufhalten. Dort steht auch ein Wagen, in den sie sich zurückziehen können. Für Notfälle, wenn die Sicherheit gefährdet ist, muss ein fester Raum in der Nähe sein, der auch bei Sturm oder Gewitter Schutz bietet.

Die Geschäftsführerin steht in Verhandlungen, das ehemalige Förderschulgebäude in Ulberndorf als Kita zu nutzen. Dort wäre es möglich, einen Waldkindergarten anzubieten und zusätzlich auch andere Kitaplätze. Ein ähnliches Vorhaben in Ulberndorf ist 2014 schon einmal in der Diskussion gewesen. Damals hat es die Stadt abgelehnt, weil sie die Kosten scheute und der heutige Bedarf an Kitaplätzen noch nicht so deutlich erkennbar war. Jetzt würde der Umbau zu einer Kita erstens viel Geld kosten und zweitens Zeit, die Dippoldiswalde eigentlich nicht hat. .

Derzeit schafft es die Stadt Dippoldiswalde noch, alle Nachfragen nach Kitaplätzen zu erfüllen. „Wir nehmen dafür alle Ressourcen in Anspruch“, sagt der Oberbürgermeister. Die Verwaltung prüft jetzt auch noch weitere Möglichkeiten, um Kitaplätze anbieten zu können.

Ein Projekt, das sie schon ins Auge gefasst hat, ist der Ausbau der heilpädagogischen Kita „Glückskäfer“ am Firstenweg. Dort wären fünf neue Krippen- und 14 Kindergartenplätze möglich, allerdings nicht vor August 2019. Andere Lösungen hat Dipps bisher zurückgestellt, muss nun aber neu darüber nachdenken. Die Einrichtung einer Kita in Containern wäre ein solcher Weg, der auch schon im kommenden Jahr möglich wäre. Der Neubau einer Kita würde im günstigsten Fall 2021 abgeschlossen.