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Neue Wohnungen im Schlosspark

Ein Investor will ein ehemaliges Schwesternheim auf dem Sonnenstein umbauen. Damit endet für das Haus eine lange Leidensgeschichte.

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© Thomas Möckel

Von Thomas Möckel

Pirna. Der Schlosspark Sonnenstein, speziell das Gelände der früheren Heil- und Pflegeanstalt, entwickelt sich immer mehr zu einem Wohngebiet. Etliche der Anstaltsgebäude werden gerade saniert, einige sind schon hergerichtet, nun kommt ein weiteres hinzu: Ein privater Investor will das Gebäude Schlosspark 26 – früher einmal das Schwesternheim E 12 – zu Wohnungen umbauen lassen. Der Stadtentwicklungsausschuss gab bereits grünes Licht für das Projekt. Für das Haus selbst endet damit eine lange Leidenszeit: Das Objekt steht schon seit Jahren leer. Nun aber soll das unterkellerte, dreigeschossige Kulturdenkmal saniert und als Wohngebäude genutzt werden.

In dem Haus sollen insgesamt acht Wohneinheiten auf einer Grundfläche von 1 222 Quadratmetern geschaffen werden. Weil bereits ein Anschluss da ist, wird das Gebäude künftig mit Fernwärme beheizt. Nach Aussage des Rathauses bleiben beim Umbau sowohl die Tragstruktur als auch die Dachhaut erhalten. Ansonsten ändert sich am äußeren Erscheinungsbild so einiges: Für eine komfortable Ausstattung der Wohnungen plant der Bauherr, zwei Erker, fünf Balkone sowie drei Terrassen anzubauen. Zusätzlich entstehen auf dem Grundstück zehn Pkw-Stellplätze im Bereich der Freiflächen. Darüber hinaus wird mit der Sanierung des Trafohäuschens auf dem Areal ein Abstellraum für Mülltonnen sowie eine Unterstellmöglichkeit für zehn Fahrräder geschaffen. Auch die denkmalgeschützten Außenanlagen, Grünflächen und Wegestrukturen werden wieder in einen gepflegten Zustand versetzt.

Das ehemalige Schwesternheim E 12 im Äußeren Frauenbereich der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt war 1912 mit 22  Einzel- und neun Doppelzimmern gebaut worden, um die Wohnsituation für die Schwestern zu verbessern. Zu Zeiten der Adolf-Hitler-Schule auf dem Areal befanden sich in dem Gebäude Verwaltungsräume sowie das Krankenrevier. Bis Anfang der 1990er-Jahre wurde das Objekt vom VEB Strömungsmaschinen genutzt, es war Sitz der Betriebsdirektion. Dann aber fristete das äußerlich noch ziemlich intakte Gebäude ein trauriges Dasein: Es stand ewig leer. Um es wieder passabel herzurichten, muss es jetzt entkernt, die schadhafte Dachkonstruktion erneuert und das Haus grundhaft saniert werden. Der Termin für den Baustart ist noch unklar.