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Neue Hoffnung auf Geld für Bad und Karli-Haus

Die Stadt Seifhennersdorf hat schnell reagiert und Anträge für ein neues Fördermittelprogramm gestellt.

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© www.foto-sampedro.de

Von Holger Gutte

Seifhennersdorf. Swen Adolf kennt die Schwachstellen im Wald- und Erlebnisbad Silberteich in Seifhennersdorf genau. Als Badebetriebsleiter weiß er, wo hier dringend etwas gemacht werden müsste. Und vielleicht ist das nun auch trotz klammer Stadtkasse im Bad, wie auch im Karli-Haus möglich.

Auch Karli-Haus in Seifhennersdorf bedarf einer Sanierung.
Auch Karli-Haus in Seifhennersdorf bedarf einer Sanierung. © www.foto-sampedro.de

Denn mit der Sanierung von beiden beschäftigten sich jetzt die Stadträte auf ihrer jüngsten Sitzung. Gerade noch beschlussfähig sind sie dabei aber am Donnerstagabend gewesen. Bürgermeisterin Karin Berndt (UBS) hatte die Sitzung kurzfristig um eine Woche verschoben. Grund dafür war ein neues 100 Millionen Euro schweres Fördermittelprogramm des Bundes für kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. Und davon möchte die Stadt Seifhennersdorf gern ein Stückchen vom Kuchen für die Sanierung des Karli-Hauses und des Wald- und Erlebnisbades Silberteich abhaben.

„Wir haben erst am 9. August Kenntnis davon erhalten. Abgabetermin für die Anträge ist schon morgen“, sagte sie am Donnerstagabend auf der Stadtratssitzung. Deshalb musste alles schnell vorbereitet werden, damit es die Stadträte noch im selben Monat beschließen können. Das braucht aber auch seine Zeit, schilderte sie und kündigte an, dass das Verschieben einer Ratssitzung nicht zur Regel werden soll.

Das Fördermittelprogramm ist die Chance für finanzschwache Kommunen wie Seifhennersdorf, berichtete die Bürgermeisterin. Sport-, Jugend- und Kultur-Projekte sind auch vorher schon gefördert worden. „Von 90 Prozent konnte man bisher aber nur träumen“, sagt sie.

Bei den zehn Prozent, die Seifhennersdorf als Eigenanteil beisteuern müsste, ist es diesmal sogar möglich, dass das Geld über Spenden, Sponsoren oder Stiftungen beigesteuert wird. So könnten die Projekte für die Stadt sogar zu 100 Prozent gefördert werden. Und zumindest einen Spender gebe es wohl schon, hieß es.

Am Karli-Haus muss dringend etwas getan werden. Nicht nur in dem großen Veranstaltungssaal, sondern auch im Keller. Letzterer soll vor allem erst einmal trocken gelegt werden. In dem Fördermittelantrag sind aber auch die Sanierung der Sanitäranlagen, die Dachdeckung, neue Fenster sowie eine neue Elektroanlage und Brandschutzmaßnahmen enthalten.

„Wir haben schon Hausschwamm im Keller. Der Duschen- und Umkleidebereich ist eigentlich nicht mehr zumutbar“, sagt Karin Berndt. Deshalb muss in dem Sanitärbereich unbedingt etwas getan werden, um Sportverein und Schulsport betreiben zu können. Mit Notreparaturen am Dach haben sich bisher von Jahr zu Jahr der Karli-Haus-Verein und der Bauhof zu helfen gewusst. Bisher hatte die Stadt auch nur auf einer Seite des Saales die großen Fenster erneuern können. Nun besteht auch bei der anderen Seite Handlungsbedarf. Ein Aufarbeiten wäre nicht billiger als neue Fenster. Und weil die Elektroanlage schon mal als „brandgefährlich“ eingestuft wurde, sind hier bereits einige Arbeiten erledigt worden. All das sollte schon 2016 für kalkulierte 600000 Euro gemacht werden. Damals erhielt die Stadt aber keine Fördermittel.

Auch das Projekt Silberteichbad ist nicht gerade klein. Die Stadt möchte hier gern die Beckenumrandung erneuern. Fassade, Maschinenhaus und die Rutschenanlage sollen saniert werden. Würden die Fördermittel fließen, sind auch Arbeiten am Geländer des Naturteiches, an der Technik und am Spielplatz vorgesehen.

Geschlossen haben die Abgeordneten am Donnerstag den zwei Beschlussvorlagen für die Fördermittelanträge zugestimmt. Am Freitagnachmittag sind dann noch fristgemäß die Anträge gestellt worden. Nun heißt es abwarten und hoffen. „Angesichts der Antragsnummer, die die Stadt erhalten hat, glaubt Karin Berndt aber nicht, dass Seifhennersdorf Geld für beide Projekte bekommt. Aber schon für eines von beiden wäre sie froh. Bis zum 20. September muss die Stadt nun nachreichen, wie sie den Eigenanteil finanziert.