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Neue Eisenbahnbrücke wächst

Ein Teil der Überführung an der Meißner Straße ist bereits zu sehen. Demnächst muss die Straße gesperrt werden.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Coswig/Radebeul. Die glühende Hitze belastet schon den, der nur zuschaut, was auf der Baustelle so vor sich geht. Wie müssen sich da erst die Arbeiter fühlen, die die neue Eisenbahnbrücke an der Stadtgrenze zwischen Coswig und Radebeul errichten.

Das erste Widerlager auf der Südseite steht bereits. Gerade werden gegenüber mithilfe eines Krans weitere Bewehrungsstähle für das zweite Widerlager – es nimmt später das andere Ende des Überbaus auf – nach oben gehievt. Im Hintergrund arbeitet ein Gerät, das hilft, Bohrpfähle ins Erdreich zu versenken, als Grundlage für die an die neue Brücke angrenzende Stützwand am Heizkraftwerk. Das ist nötig, weil der obere Baugrund hier an Festigkeit zu wünschen übrig lässt. Die Stützwand – am Heizkraftwerk etwa viereinhalb Meter hoch – verringert ihre Höhe nach rund 30 Metern auf circa zweieinhalb Meter, wie Kay Müller beschreibt.

Der Mann von der DB Netz AG, zuständig für Großprojekte im Regionalbereich Südost, ist zufrieden mit dem Stand der seit Jahresanfang laufenden Arbeiten an der Bahnbrücke.

Auch Widerlager zwei entwickelt sich erwartungsgemäß. Hinter den gelben Schalungstafeln werden die eisernen Bewehrungsstähle eingebracht. Später kommt Beton dazu, steht ein paar Tage – wegen der Grundfestigkeit. Dann können die Arbeiten an Brücke Nummer eins weitergehen. Nummer eins deshalb, weil die neue Eisenbahnüberführung über die Meißner Straße aus zwei Brücken besteht, mit einem sogenannten Lichtauge dazwischen.

Zuerst wächst die Brücke für das rechte, Richtung Coswig liegende Gleis. Sie soll noch dieses Jahr komplett fertig sein, sagt Kay Müller. Dabei gibt es allerdings ein paar Auswirkungen auf Autofahrer und Straßenbahnnutzer. Um den Brückenüberbau herzustellen, wird ein Behelfstraggerüst gebraucht. Für dessen Aufbau wird die Meißner Straße im Bereich der Brückenbaustelle gesperrt – allerdings nur einspurig, mit Ampel. Das erwartet die Autofahrer zwischen dem 20. und 30. August.

Wie Kay Müller informiert, sind die Aussichten bei der Montage des Traggerüstüberbaus etwas schwieriger. Denn dann muss die Meißner Straße zwischen Radebeul und Coswig ganz abgeriegelt werden, für drei Tage, vom 30. August bis zum 1. September.

Ebenfalls betroffen von der Sperrung sind die unter der Brücke verlaufenden Straßenbahnschienen – voraussichtlich im Zeitraum vom 27. bis 30. August.

Was die Umleitungen angeht, so sei alles mit den zuständigen Kommunen geregelt, erklärt Kay Müller. Am einfachsten könne noch der Fußgängerverkehr umgeleitet werden. Auf relativ kurzer Strecke durch den Fußgängertunnel Lachenweg.

Nicht zuletzt ist der Eisenbahnverkehr selbst in Mitleidenschaft gezogen. Parallel zu den Brückenarbeiten muss eine Stopfmaschine Gleislagekorrekturen im Bereich der Überführung vornehmen. Kay Müller: Dazu wird das Gleis Dresden – Elsterwerda am 8. September nachts gesperrt.

Wer sich nicht so richtig vorstellen kann, wie die neue Brücke aussieht, der muss sich nur noch ein paar Tage gedulden. Ab Ende August soll sie in ihrer künftigen Form zu bewundern sein, allerdings eingeschalt. Dann stehen sie kurzzeitig nebeneinander: das alte Bauwerk aus Naturstein und Stahl und der Neubau – ab Anfang Dezember ohne Schalung. Im Oktober und Dezember erfolgen weitere Sperrungen der DVB-Gleise und der Straße, um das Traggerüst ausbauen zu können.

Bis voraussichtlich am 13. Januar 2019 das rechte Bahngleis gesperrt und bis Juni auf die neue Brücke verlegt wird. Dem folgt der Abbruch der alten Bahnbrücke. Was auch bedeutet, dass ab Januar nur noch ein Gleis zur Verfügung steht.

Für alle, die sich das Ganze aus der Nähe anschauen wollen, gibt es im Oktober eine Baustelleninformation vor Ort. Und für alle Betroffenen rechtzeitig vor den baubedingten Sperrungen eine detaillierte Auskunft über die Behinderungen.