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Nachwuchs bei den Siebenschläfern

Im Elbetierpark Hebelei sind den possierlichen Tierchen Thementage gewidmet.

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© Silke Pärschke

Diera-Zehren. Bei den Siebenschläfern, die seit 2009 im Elbetierpark Hebelei gehalten werden, gibt es wieder reichlich Nachwuchs. Anlässlich des Siebenschläfertages finden am Sonntag um 11, 14 und 16 Uhr im Tierpark Führungen zu den Siebenschläfern statt. Da der eigentliche Siebenschläfertag auf Mittwoch, den 27. Juni fällt, wird es auch am Sonntag, Montag und Dienstag jeweils drei Führungen zu denselben Zeiten geben, teilt Betreiber Sven Näther mit.

In Deutschland gibt es vier Arten von Schläfern. Den Baumschläfer, Gartenschläfer, die Haselmaus und den Siebenschläfer. Sie gehören zu den Bilchen, dies ist eine Familie innerhalb der Ordnung der Nagetiere.

Bei den Siebenschläfern im Elbetierpark gab es mehrfach Nachwuchs. Bereits 2015 pflanzten sich die schwer zu züchtenden Tiere fort. Diese werden in Deutschland nur in drei Zoos gehalten werden und sind somit eine zoologische Besonderheit, so Näther.

Der Siebenschläfertag hat mit den Tieren nichts gemeinsam, sondern geht auf eine alte Legende zurück. Danach hatten sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius in einer Berghöhle nahe Ephesus Zuflucht gesucht, wurden entdeckt und eingemauert. Sie sollen 195 Jahre lang geschlafen haben, bis man sie wieder fand und weckte.

Der Siebenschläfertag bestimmt nach alter Bauernregel das Juliwetter. „Wie das Wetter am Siebenschläfertag sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“, so heißt es. Meteorologisch betrachtet gäbe es sogar eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent, dass es zutrifft.

Auch die Gartenschläfer werden seit vier Jahren erfolgreich gezüchtet. Sie sind die bedrohteste Nagetierart. Rund die Hälfte des Bestandes ist bereits ausgestorben. Sie sind das Maskottchen des Nationalparks Sächsische Schweiz, in dem sie auch ausgestorben sind. Da der Tierpark sehr gut nachzüchtet, konnten 18 Gartenschläfer am 19. Juni 2015 an die Universität Osnabrück reisen und wurden im Emsland/Niedersachsen ausgewildert. Sie wurden dort vom Nagetierspezialisten Professor Rüdiger Schröpfer gechipt. „So kann man sie wiedererkennen. Die Gartenschläfer werden auch im Rahmen einer Bachelorarbeit erforscht. Es ist geplant, weitere Tiere für das Auswilderungsprojekt zur Verfügung zu stellen“, sagt der Tierparkbetreiber.

Auf Vorbestellung unter 0177 5752018 sind auch Nachtführungen zu den Tieren möglich.