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Müllkosten sollen bis 2024 stabil bleiben

Der Landkreis Bautzen wird die Abfallentsorgung ab 1. Januar 2019 neu vergeben und kann auf Bewährtes setzen.

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© dpa

Von Frank Oehl

Bautzen. Die wichtigste Botschaft vorab: Auch nach der Neuvergabe der Abfallentsorgung im Landkreis Bautzen ab 1. Januar 2019 soll es bei stabilen Müllkosten für die Bürger bleiben. „Bis auf weiteres“ heißt es in einer Presseinformation aus Bautzen, aber die zuständige Landkreisbeigeordnete Birgit Weber hat auf Nachfrage klargestellt, was das heißt. „Wir gehen davon aus, dass wir für den Hauptausschreibungszeitraum von sechs Jahren die Gebührenkalkulation von 2010 halten können.“ Damit bliebe es bis Ende 2024 beim Durchschnittspreis pro Person und Jahr von etwa 54 Euro. Zugute komme, dass sich die Gebührenzahler-Zahl bei etwa 150 000 weitgehend stabilisiert habe. Sie stellt auch für jene Firmen ein feste Größe dar, die sich jetzt auf die immerhin europaweite Ausschreibung der Abfallentsorgung im Landkreis beworben haben – nicht nur für die besagten sechs Jahre, sondern auch für zwei Verlängerungsoptionen zu je zwei Jahren. Wer sein Geschäft auf zehn Jahre planen kann, ist gerade auf dem sensiblen Feld der Müllsammlung und -verwertung auf der sicheren Seite. 18 Unternehmen haben die Ausschreibungspapiere runtergeladen, acht gaben eines oder auch mehrere Angebote ab. Vier machten im technischen Aussschuss des Kreistages das Rennen. Alle waren bisher bereits im Landkreis zugange. Die Verträge sollen noch Ende März unterzeichnet werden, die Einspruchsfrist bei der Vergabekammer endet am Freitag.

Verbesserter Abfuhr-Rhythmus

Der Landkreis Bautzen ist flächenmäßig etwa so groß wie das Saarland. Entsprechend anspruchsvoll ist auch die Organisation der Abfallsammlung. Bisher gab es drei getrennte Entsorgungsgebiete, die der Verwaltungsstruktur bis 2008 entsprachen. Birgit Weber: „Wir haben jetzt zwei Entsorgungsgebiete, die möglichst gleichwertig und damit für die Bieter gleichermaßen attraktiv sind.“ So wurden Hoyerswerda und Bautzen im Wesentlichen zusammengefasst, wobei Oßling (von Kamenz) hinzukam und dafür Burkau, Demitz-Thumitz und Schmölln-Putzkau Kamenz zugeschlagen wurden. Noch wichtiger war der Kreisbehörde die Aufteilung der Leistung in sechs Lose, wobei die Einsammlung und die Verwertung von Altpapier sinnvollerweise zusammengehören. Hier waren dann auch die Neru GmbH & Co. KG (also Neelsen) und die Veolia Umweltservice Ost GmbH & Co. KG in beiden Entsorgungsbieten losübergreifend erfolgreich.

Die künftigen Entsorger

Wenn die Verträge Ende März unterzeichnet sind, werden folgende Firmen ab 1. Januar 2019 zugange sein:

Restabfall, Bio, Sperrmüll, Elektro: Neru GmbH & Co. KG bzw. HLD GmbH

Bio- und Grünabfall: Veolia Umweltservice Ost.

Einsammeln und Verwertung von Papier: Neru, bzw. Veolia Umweltservice Ost

Containerdienst: Neru bzw. Veolia Umweltservice Ost

Problemabfälle: Fehr Umwelt Ost GmbH bzw. Veolia Umweltservice Os

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Insgesamt sieht das aktualisierte Kreislaufwirtschaftskonzept des Landkreises das Einsammeln, den Transport und die Verwertung bzw. Entsorgung von derzeit jährlich etwa 90 000 Tonnen Abfall vor, darunter fast 40 000 Tonnen Restmüll und Sperrmüll sowie jeweils 14 000 Tonnen Biomüll und Papier. Insgesamt ging es in der Ausschreibung um einen Leistungsumfang von etwa 4,5 Millionen Euro, auf die möglichen zehn Jahre bezogen, also sogar von 45 Millionen Euro. Die Angebote wurden mit einem Ingenieurbüro aus Dresden bewertet. Seit 12. März stehen die Sieger im Bieterwettbewerb fest, noch läuft aber die sogenannte Informations- und Wartefrist.

Im Vorfeld der Ausschreibung hat der Landkreis auch die Sortierung der Restabfälle überprüfen lassen. Dabei wurde vieles gefunden, das nicht in die graue Tonne gehört, insbesondere erhebliche Mengen organischen Materials. Mit einem verbesserten Abfuhrrhythmus bei der Biotonne will man dem entgegenwirken.

Wenig Erfreuliches gibt es zu illegalen Ablagerungen in den Wäldern. Rita Thieme, Sachgebietsleiterin Abfallwirtschaft: „Das nimmt weiter zu, und wir erwischen kaum jemanden.“ Das freilich ist schon ein anderes Thema ...