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Monatelange Sperrung Richtung Bischofswerda

Nächstes Jahr erneuert die Bahn eine Brücke in Bischofswerda. Von Neustadt aus führt dann eine Umleitung in die Stadtmitte.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Neustadt/ Bischofswerda. Der Neubau der Bahnbrücke über die Neustädter Straße in Bischofswerda beginnt voraussichtlich im März 2019. Das teilte die Pressestelle der Deutschen Bahn in Leipzig auf SZ-Anfrage mit. Die bisherige Brücke aus Granitsteinen wird abgerissen und durch eine neue ersetzt. Die Fertigstellung der Brücke ist für Ende 2019 geplant, die anschließenden Restarbeiten werden bis zum Frühjahr 2020 dauern.

Vorbereitende Arbeiten sollen bereits im Februar 2019 starten. Dazu gehören das Einrichten der Baustelle und der Aufbau von Kabelhilfsbrücken. Im März soll dann eine Behelfsbrücke eingesetzt werden, über die der Eisenbahnverkehr Richtung Dresden auch während der Bauzeit rollen kann. Das gleiche Verfahren praktizierte die Bahn vor vier Jahren, als sie die Brücke über die Süßmilchstraße erneuerte.

Mit einer lichten Weite von zehn Metern wird die neue Brücke nicht breiter als die jetzige sein. Trotzdem soll sie denjenigen, die unter ihr durchfahren, mehr Platz bieten. Zum einen wird der Durchlass nicht so „rund“ wie bei der bestehenden Brücke sein. Dies werde für „eine geradere Straßen- und Fußwegführung“ sorgen, so die Bahn. Zum anderen soll die lichte Höhe um rund 25 Zentimeter erhöht werden – von jetzt 3,50 Meter auf 3,76 Meter. Die Straße wird eine Breite von vier Metern erhalten. Die beiden Fußwege werden jeweils zwei Meter breit sein.

Für den Brückenneubau muss die Neustädter Straße – eine der Hauptverkehrsachsen zwischen Innen- und Südstadt – monatelang für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Wie der Verkehr umgeleitet wird, darüber müsse sich die Bahn im Detail noch mit der Straßenverkehrsbehörde abstimmen, Fußgängern soll es nach jetzigem Stand „in bauarmen Zeiten“ ermöglicht werden, die Baustelle zu passieren. Allerdings wird das nicht durchgehend der Fall sein. „Vergleichbare Baumaßnahmen, zum Beispiel an der Süßmilchstraße, haben gezeigt, dass bei beengten Bauverhältnissen die Sicherheit der Passanten nicht oder nicht vollumfänglich gewährleistet werden kann. Es werden Sperrungen in verschiedenen Bauzuständen – insbesondere beim Hilfsbrückeneinbau und beim Verschub der neuen Brücken – erforderlich“, erklärte die Pressestelle der Bahn.

Der Neubau dieser Brücke wurde bereits im Jahr 2012 geplant. Anderthalb Jahre später – Bischofswerda wollte damals die Landesgartenschau 2019 – wurde auf Wunsch der Stadt umgeplant, um den Brückendurchlass zugunsten eines ordentlichen Fuß- und Radweges zu verbreitern. Alles umsonst: Gebaut wird nun doch nach den ursprünglichen Plänen der Bahn. Die Stadt Bischofswerda, die einen erheblichen Teil der Baukosten hätte übernehmen müssen, zog ihren Wunsch noch unter dem früheren Oberbürgermeister Andreas Erler (CDU) zurück.

Bischofswerdas Bahnbrücken entstanden mit dem Bau der Strecke Dresden – Görlitz Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie gelten inzwischen als verschlissen. So darf beispielsweise die Brücke über die Neustädter Straße nur noch mit maximal 80 km/h befahren werden. Bereits im Jahr 2014 wurde die Brücke an der Süßmilchstraße durch einen Neubau ersetzt. Zurzeit laufen Sanierungsarbeiten an der Brücke Stolpener Straße zwischen Bischofswerda und Weickersdorf. Dort werden die Fahrbahnplatte und die Flügelmauern/Stützmauern erneuert sowie das Mauerwerk des Gewölbes ertüchtigt. Bis zum kommenden Frühjahr sind die Arbeiten geplant, so die Bahn. Durch verschiedene Sperrpausen kommt es zu Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs. Je nach Bauphase gibt es zudem auf der Stolpener Straße Behinderungen mit halbseitiger oder Vollsperrung.