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„Mittlerweile kennt jeder Riesa“

Beim Festakt zum Hafenjubiläum gab es auch einen Blick von außen auf den Standort.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Christoph Scharf

Riesa. Wer hätte das gedacht? Riesas Hafenbetreiber Sächsische Binnenhäfen Oberelbe (SBO) ist einer der größten Hafenverbünde Europas – nach dem Einzugsgebiet. Denn außer Riesa zählen auch Dresden, Dessau-Roßlau, Torgau sowie Decín und Lovosice (CZ) dazu. „Riesa ist allerdings der effizienteste Hafen im Verbund“, sagt SBO-Chef Heiko Loroff beim Festakt zum Hafenjubiläum in Riesa.

Die Arbeit wird dem Standort mit seinen mehr als 60 Mitarbeitern wohl so bald nicht ausgehen. „Bis 2030 ist mit einer Verdopplung des Güterumschlags im Hamburger Hafen zu rechnen“, sagt Bernd Engelsberger vom Finanzministerium. Davon werde viel aus dem Hinterland des Hafens kommen – wo Riesa dazuzählt. Landrat Arndt Steinbach (CDU) begrüßt den geplanten Ausbau des Riesaer Hafens, der derzeit 45 000 Container pro Jahr umsetzt und diese Kapazität erheblich vergrößern möchte. „Ich wünsche uns hier in Riesa einen jährlichen Umsatz von 100 000 Containern. Das schafft Wachstum und Arbeitsplätze!“

Laut Riesas OB Marco Müller (CDU) war und ist der Hafen ein Drehkreuz für Innovationen – und solle es bleiben. „Zum Ausbau des Hafens und zum Bau des neuen Terminals sehe ich keine realistische Alternative.“ Bei der Diskussion darum müsse man Argumente anerkennen, dürfe nicht auf Dogmatismus pochen und solle auf Polemik verzichten. Die Anwohner in Gröba seien wissbegierig, manchmal auch kritisch. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame, tragfähige Lösung finden.“ – Lob für Riesa gab es von Bernd Pahnke, Chef des Unternehmens TFG Transfracht, dem Marktführer im Seehafen-Hinterlandverkehr per Container. „Was hier in Riesa in den vergangenen Jahren geschaffen wurde, ist eine große Leistung!“ 2019 wolle die TFG beim Transport in Deutschland, Österreich und Schweiz die Eine-Million-Container-Marke knacken – auch mithilfe von Riesa. „Meine Vorgänger bezeichneten den Standort im internationalen Geschäft als ‚Dresden-Riesa‘, weil sie annahmen, dass mit dem Namen sonst niemand was anfangen könnte. Mittlerweile kennt jeder in der Branche Riesa!“