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Mitten im Baustellen-Bermuda

Gaststätte, Gärtnerei und Foto-Atelier im Hainewalder Niederdorf sind derzeit schlecht erreichbar. Doch die Unternehmer helfen sich selbst.

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© tompic

Von Jan Lange

Simone Stegner ist selbst aktiv geworden. Die Inhaberin der Gaststätte „Kaiserkrone“ in Hainewalde hat an beiden Seiten der Schlossbrücke ein grün-schwarzes Schild angebracht, das Autofahrer den Weg zu ihr weisen soll. Denn die „Kaiserkrone“ ist aufgrund mehrerer Baustellen derzeit schwer zu erreichen. Die Talstraße in Hainewalde ist noch bis Mitte August zwischen Schlossbrücke und Butterberg voll gesperrt, weil im Auftrag des Wasserversorgers Sowag eine Trinkwasserleitung ausgewechselt wird.

Zudem ist die Hainewalder Straße in Mittelherwigsdorf dicht. Hier werden eine Stützmauer erneuert und ein Fußweg gebaut. Gäste, die aus Richtung Zittau nach Hainewalde zur „Kaiserkrone“ wollen, müssen eine Umleitung über die Kälbersträucher bei Spitzkunnersdorf in Kauf nehmen. Für Ortsunkundige sei die Gaststätte deshalb nur schwer zu finden, meint Simone Stegner, die seit 2006 die „Kaiserkrone“ betreibt. Hinzu kommt, dass die Talstraße, aus Richtung Mittelherwigsdorf kommend, kurz vor der Gaststätte gesperrt ist. Die Einfahrt sei aber möglich, versichert die Gastwirtin.

Und auch für die aus Richtung Großschönau kommenden Autofahrer gebe es eine einfache Umleitungsmöglichkeit, erklärt Simone Stegner. Sie können am Schloss in die Kleine Seite abbiegen und immer entlang der Mandau bis zum Butterberg fahren, wo sie wieder auf die andere Seite des Flusses kommen, beschreibt die Gastwirtin die Ausweichstrecke. Nur sei das Auswärtigen nicht ersichtlich, weil es keine richtige Beschilderung gebe. Mithilfe der von ihr selbst angebrachten Hinweiszeichen sollen die Gäste nun besser zu ihr finden. Sie ist froh, dass wenigstens die kleine Straße „Halsbreche“ zur Einbahnstraße umfunktioniert wurde. Eigentlich ist hier die Durchfahrt verboten.

Dass aufgrund der Straßensperrungen weniger Gäste bei ihr essen kommen, kann die Gastwirtin bisher nicht feststellen. „Sie kommen trotzdem, auch wenn mancher schon vor dem Sperrschild gestanden hat und genervt war“, erzählt sie. Den Bauverantwortlichen kann die Inhaberin der „Kaiserkrone“ keinen Vorwurf machen. Sie haben die Gewerbetreibenden bereits im Januar über die Baumaßnahmen und Sperrungen informiert. „Da die Arbeiten genau in die Ferienzeit fallen, hätte man auch Urlaub machen können“, sagt sie mit Blick auf Unternehmer in der Nachbarschaft. Sie selbst wollte ihre Gaststätte aber nicht schließen. Dafür hat sie eine andere Entscheidung getroffen: Es wird kein Sommerfest an der „Kaiserkrone“ geben.