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Mit Volldampf voraus

Beim Schmalspurbahn-Festival der Lößnitzgrundbahn gibt es einige Neuerungen. Der Fokus bleibt auf Familien.

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© Norbert Millauer

Von Rasmus Wittrin

Radebeul. Rund 16 Tonnen zu verfeuernde Kohle, 36 Eisenbahnen und insgesamt mehr als 500 zu fahrende Kilometer: Das Wochenende vom 15. und 16. September wird ein anstrengendes für die Dampflokführer und Heizer der Lößnitzgrundbahn. Denn dann findet zum 14. Mal das Schmalspurbahn-Festival auf der Strecke des Lößnitzdackels zwischen Radebeul, Moritzburg und Radeburg statt.

„Für dieses Jahr haben wir uns einiges neues einfallen lassen“, sagt Gabriele Clauss, Marketingleiterin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). So können Besucher erstmalig in der Nähe des Radebeuler Haltepunktes Weißes Ross, am Mühlweg 3, kohlegefeuerte Miniloks mit einer Spurbreite von nur 127 Millimetern bestaunen. Ausgestellt wird die Gartenbahn vom Minibahnclub Dresden.

Ebenfalls neu ist eine Präsentationsmeile von Eisenbahnvereinen in Moritzburg sowie die Fahrt zweier Federweißer-Dampfloks zwischen Radebeul und Moritzburg. Auf denen wird die Reise dank des prickelnden Getränks von Schloss Wackerbarth sowie Zwiebel-Speckkuchen auch für den Magen zum Genuss.

Bereits am Freitag vor dem Wochenend-Festival läuten zwei Sonderzüge die Veranstaltung ein. Eine der beiden Eisenbahnen ist ein Fotozug, der unterwegs auf freier Strecke für Aufnahmen anhält. Wer auf diesem Zug oder den Federweißer-Loks mitfahren möchte, sollte sich vorher unter Tel. 035207 89290 anmelden.

Neben diesen speziellen Angeboten für Genießer und Foto-Freunde ist den Organisatoren vor allem eines wichtig: Familienfreundlichkeit. „Bis zu vier Kinder zwischen sechs und 14 Jahren können in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen kostenlos in unseren Zügen mitfahren. Das gilt für das ganze Wochenende“, erläutert Mirko Froß, Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG). Außerdem erwartet die kleinen Besucher mit Kinderschminken, Fußballkicker und vielem mehr abwechslungsreiche Beschäftigung auch neben der Schiene. Die besonders sportlichen jungen Gäste können sich auf dem VVO-Spielepark des Moritzburger Bahnhofgeländes im Kohle-Schippen probieren.

Auch für die Erwachsenen soll das Programm nicht zu kurz kommen. Auftritte verschiedener Musiker wie der „Old Boys“ aus Tschechien, einer Buchvorstellung von Peter Wunderwald zur Lok VI K 99 713 und der bereits erwähnten Präsentationsmeile verschiedener Eisenbahnvereine bilden ein abwechslungsreiches Angebot.

„Die größten Feierlichkeiten werden in Moritzburg stattfinden“, kündigt Gabriele Clauss an. Schließlich sei in der Gemeinde der Kreuzungsbahnhof, durch den alle Züge zwischen Radebeul und Radeburg fahren müssen. Daher empfiehlt Mirko Froß: „An dem Wochenende sind drei verschiedene Zug-Garnituren unterwegs: Der Zug der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn, die VI K Lok mit Altbauwagen der Deutschen Reichsbahn und ein Planzug der Lößnitzgrundbahn, gezogen von der Einheitslok VII K. Wer alle drei zu Gesicht bekommen will, sollte sich in Moritzburg eine Weile an den Bahnhof stellen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch.“

In den vergangenen Jahren erfreute sich das Schmalspurbahn-Festival auf der Lößnitzgrundbahn stets großer Beliebtheit. „Bis zu 10 000 Besucher kamen zu den Veranstaltungen des Fest-Wochenendes“, so Clauss. Aber: „Nur etwa die Hälfte sind auch Eisenbahn gefahren.“ Dabei gibt es neben der Möglichkeit, Kinder kostenlos mitzunehmen, einen weiteren Tariftipp: Personen in historischer Kleidung fahren an dem Wochenende ebenfalls kostenfrei.

Weitere Informationen und das komplette Programm finden sich auf Flyern und den Internetauftritten der Organisatoren. Neben VVO und SDG gehört auch der Verein Traditionsbahn Radebeul dazu. „Ohne die Unterstützung unserer zahlreichen Helfer, von Vereinen und Kommunen, könnten wir das Festival nicht veranstalten“, betont Clauss.