Von Katja Schäfer
Schirgiswalde. Seit Kurzem fährt täglich ein Abendbus von Bautzen ins Oberland. Doch es kommt noch besser: Am Sonntag hält vielleicht sogar ein ICE auf dem Schirgiswalder Marktplatz. Das hängt einzig und allein von Bürgermeister Sven Gabriel ab. Bekommt er es hin, einen Zug ins Stadtzentrum rollen zu lassen?
„Nein“, sagt der Schirgiswalder Faschingsclub SFC, der dem Rathauschef diese Aufgabe gestellt hat. „Wir wetten, dass der Bürgermeister es nicht schafft, dass ein ICE auf dem Obermarkt hält“, erklärt Präsident Torsten Paul, der mit seinen Mitstreitern für Sonntagvormittag zur Eröffnung der Faschingssaison einlädt, deren Motto diesmal das Bahnfahren ist. Ganz unvorbereitet trifft Sven Gabriel die Sache nicht. Beim Apfelfest Anfang Oktober haben die Karnevalisten die Wette verkündet.
Auch die Wetteinsätze stehen schon fest. „Lässt der Bürgermeister einen Zug einrollen und gewinnt somit, dann wäscht der SFC bei der Eröffnung des neuen Schirgiswalder Gerätehauses, ein Feuerwehrauto“, stellt Torsten Paul in Aussicht. Hintergrund dafür ist, dass die Schirgiswalder Kameraden sauer darüber sind, dass ihr gerade im Bau befindliches Depot keinen Waschplatz bekommt. Zur Reinigung der Fahrzeuge müssen sie ins neue Kirschauer Gerätehaus fahren, das über so einen Platz verfügt. Ein Auto bekommen sie jedoch von anderen gewaschen; egal wie die Wette ausgeht. Denn wenn der Bürgermeister verliert, muss er zu Eimer und Lappen greifen.
Karnevalsauftakt
Doch nicht nur die Wette sorgt am Sonntagvormittag für Unterhaltung. Der SFC hat sich noch mehr einfallen lassen, um die traditionelle Übergabe des Rathausschlüssels an die Karnevalisten um 11.11 Uhr zu einem Erlebnis zu machen. „Wir stellen dem Bürgermeister noch einige andere Aufgaben und machen bisschen Spaß mit ihm“, sagt der Clubpräsident, ohne mehr zu verraten. Kein Geheimnis ist hingegen, dass es für Kinder kostenlose Pfannkuchen und für Erwachsene einen Frühschoppen gibt. Da der Faschingsauftakt diesmal auf einen Sonntag fällt, rechnet der SFC mit zahlreichen Zuschauern, die in anderen Jahren aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht dabei sein können. Wer nichts verpassen will, sollte sich spätestens um 11 Uhr auf dem Markt einfinden. „Beim Pfarrer haben wir höflich angefragt, ob er mit der Heiligen Messe etwas eher aufhören kann“, berichtet Torsten Paul.